Was in den letzten Jahren die unendlichen Geschichten rund um den Jordan-Verkauf, den Montreal und Kanada GP oder den MP4-18 waren, ist in dieser Saison die Beziehung zwischen Jacques Villeneuve und seinem Sauber Team.

So soll Peter Sauber der Nachrichtenagentur Reuters vor einiger Zeit gesagt haben, dass sich die Beziehung Villeneuve-Sauber mittlerweile an einem "schwierigen Punkt" befindet. In der Motorsport aktuell legte er nun danach befragt ob es vielleicht ein Generationenproblem sei nach: "Ja, das kann man vielleicht so sagen."

Das Problem des Ex-Weltmeisters schildert Sauber wie folgt: "Mir ist bewusst, dass es für Villeneuve gut ist, wenn er mehr Fahrpraxis hat. Offensichtlich braucht er das. Es gibt Fahrer, die das nicht nötig haben", spielt er etwa auf Felipe Massa an, der Jahre lang als wilder Crashpilot und Ferrari-Zögling bezeichnet wurde und nun besser als der Ex-Champion abschneidet. "Siehe Wurz in Bahrain", nennt Sauber noch ein weiteres Beispiel. "Der Alex saß noch nie im neuen McLaren, hat die Rennstrecke nicht gekannt und war am Freitag Schnellster." JV belegte an jenem dritten Rennfreitag mit dem C24 den 20. Rang.

Dennoch sieht der Franko-Kanadier die Beziehung nicht gefährdet. "Es muss eine schlechte Übersetzung gewesen sein", sagt er über die Reuters-Aussage. "Es gab nie einen schlechten Moment, wir kamen immer gut zurecht. Ich bin mir nicht sicher, von wo das kam und ich glaube, dass er selbst auch ziemlich überrascht ist."

Im Bezug auf seine Probleme mit dem Auto wiederholt Villeneuve erneut seine fehlende Testerfahrung: "Wir testen nicht viel, weswegen es länger als erwartet dauert mich einzugewöhnen." Aufgrund des Rundengeizes fehlen dem Kanadier aber nicht nur die Testkilometer, sondern auch jene am Freitag und Samstag, weswegen er "hauptsächlich im Rennen" lernen kann.

Entsprechend betont JV, dass es "einfach Zeit" benötige sich näher zu kommen und sich beide aneinander anpassen müssten. "Die Philosophie von Villeneuve und die des Teams unterscheiden sich", stimmt Sauber zu. "Wir bemühen uns, dass wir uns im Rahmen der technischen und finanziellen Möglichkeiten so annöhern, dass beide Seiten zufrieden sind."