Dass ein schnelles rotes Auto in der Formel 1 den Namen Ferrari trägt, das ist nichts Neues. Die Scuderia startet seit Beginn der Königsklasse in rot. Hin und wieder gab es dennoch Änderungen am Design, meist durch Hinzufügung weißer Elemente. Motorsport-Magazin.com hat sich den Wandel der Ferrari-Lackierungen über die Jahre mal näher angeschaut.

1950

Ferrari stieg schon mit roter Lackierung in die Formel 1 ein, Foto: Sutton
Ferrari stieg schon mit roter Lackierung in die Formel 1 ein, Foto: Sutton

Ferrari war immer schon rot. Aus dem ersten Jahr der Formel 1 gibt es zwar keine Farbaufnahmen, doch die bei seltenen Ausfahrten genutzten Boliden sind noch in gut erhaltenem Originalzustand.

1951

Der , Foto: Sutton
Der , Foto: Sutton

Doch schon im zweiten Jahr hat die Scuderia zum ersten Mal eine größere weiße Fläche im Design des Formel-1-Boliden. Doch weiß sollte auf dem Chassis besonders in den modernen Jahren zur Seltenheit werden. Auch in den folgenden Jahren war die Grundlackierung der Ferrari F1-Fahrzeuge rein rot.

1964

Foto: Ferrari
Foto: Ferrari
1964 erlebte die Formel 1 eine Überraschung. Nach langjährigem Streit zwischen Enzo Ferrari, der FIA und dem ACI drohte Ferrari, nie wieder in Italiens Nationalfarben anzutreten und das rot zu verbannen. Tatsächlich bestritt die Scuderia die letzten beiden Rennen der Saison in blau-weiß. In Mexiko gewann John Surtees in blau-weiß sogar den Meistertitel. 1965 startet das Team trotz der Drohung wieder in Rot.

1967

Zum ersten Mal seit 1951 findet sich auf einem roten Ferrari wieder mehr weiß, Foto: Sutton
Zum ersten Mal seit 1951 findet sich auf einem roten Ferrari wieder mehr weiß, Foto: Sutton

1967 gab es neben den Nummern wieder weiße Akzente im Design des F1-Boliden. Um das Cockpit gab es eine dünne weiße Umrandung. Im Folgejahr wurde diese weiße Linie jedoch wieder verbannt. Der Ferrari war wieder traditionell rot.

1969

1969 gab es zum ersten Mal weiße Flügel am Ferrari, Foto: Sutton
1969 gab es zum ersten Mal weiße Flügel am Ferrari, Foto: Sutton

Flügel zur Generierung von Abtrieb waren in der Königsklasse noch relativ neu. Doch es ließ nicht lange auf sich warten, dass Ferrari diese Aerodynamikteile weiß färbte. Bei einigen Rennen waren die Flügel trotzdem noch rot. Im darauffolgenden Jahr setzte sich weiß als Farbe der Aerodynamik durch.

1975

1975 gab es im Ferrari-Design einen deutlichen Umbruch, Foto: Sutton
1975 gab es im Ferrari-Design einen deutlichen Umbruch, Foto: Sutton

Im zweiten Jahr des hoch angesiedelten Lufteinlasses über dem Fahrerhelm gab es zum ersten Mal gleich einige weiße Elemente auf dem Ferrari. Der Lufteinlass samt Cockpitumrandung und mehrere Linien, sowie der Fahrername sorgten für zahlreiche Kontraste im Design. Zum ersten Mal war die Nummer auf dem Auto schwarz und der Lufteinlass war mit den Italien-Farben verziert.

1978

So viel weiß gab es bei Ferrari noch nie, Foto: Sutton
So viel weiß gab es bei Ferrari noch nie, Foto: Sutton

Ferrari überarbeitet das Design noch einmal radikal und mit viel weiß. Besonders auf den seiten gibt es große weiße Flächen, die für Sponsorenaufkleber genutzt werden. Auch hinter dem Fahrerkopf sowie auf der Nase sind weiße Flächen, um die schwarzen Nummern gut erkennbar zu machen.

1979

Viel weiß ist nach einem Jahr schon wieder überholt, Foto: Sutton
Viel weiß ist nach einem Jahr schon wieder überholt, Foto: Sutton

Nur ein Jahr nachdem der Ferrari viel weiß im Design verwendete, beruft sich die Scuderia auf ihre Tradition. Das Design ist nahezu wieder komplett rot. Weiß ist kaum noch auf dem Ferrari-Boliden zu sehen. Lediglich die Aerodynamik in Form der Flügel ist in weiß gehalten. So sollte es danach einige Jahre bleiben.

1993

Um den Fahrer herum ist es wieder weiß, Foto: Sutton
Um den Fahrer herum ist es wieder weiß, Foto: Sutton
1993 versucht sich Ferrari wieder mit mehr weiß auf dem Auto. Ein Anknüpfen an den Erfolg der 70er Jahre ist nicht möglich und das Team verwirft das weiß auf dem Auto nach nur einer Saison wieder.

1997

Ferrari fährt in einem anderen rot, Foto: Sutton
Ferrari fährt in einem anderen rot, Foto: Sutton

Der Ferrari ist zwar weiterhin vorwiegend rot, doch die Farbe ist deutlich heller als das traditionelle Rosso Corsa der Scuderia. Nachdem Ferrari Jahrzehnte lang darauf verzichtete die Lackierung nach den Sponsoren zu richten, brachte Hauptsponsor Marlboro die Wende.

2007

Der Ferrari war beinahe komplett rot, Foto: Sutton
Der Ferrari war beinahe komplett rot, Foto: Sutton

So rot wie 2007 war der Ferrari einige Saisons lang nicht. Lediglich Sponsorenlogos brachten etwas Abwechslung in die komplett rote Grundfärbung. Es war eines der wenigen Jahre, in denen sogar alle Aerodynamikteile in rot lackiert wurden.

2016

Noch gibt es kein Bild vom neuen Boliden, doch die italienischen Medien spekulieren schon wild. Es scheint sich immer mehr zu bestätigen, dass Ferrari das Design mit mehr weißen Akzenten ausstatten will. Ein Vorbild dafür könnte das Meisterauto von 1975 sein, doch auch ein Design ähnlich dem von 1993 wird hoch gehandelt.