Renault feiert zum zweiten Mal ein Comeback als Werksteam in der Formel 1. Bereits von 1977 bis 1985 und 2002 bis 2009 waren die Franzosen mit einer eigenen Mannschaft in der Königsklasse am Start. Dabei setzte Renault insgesamt 16 Piloten ein, die äußerst unterschiedlich erfolgreich waren. Motorsport-Magazin.com stellt sie vor.

Fernando Alonso

Alonso wurde mit Renault zwei Mal Weltmeister, Foto: FIA
Alonso wurde mit Renault zwei Mal Weltmeister, Foto: FIA

Saisons: 2003 - 2006 / 2008 - 2009
Rennen: 105
Punkte: 468
Siege: 17
Podien: 41
Poles: 16
Beste WM-Platzierung: 1. (2005, 2006)

Fernando Alonso ist der einzige Pilot, der als Renault-Werksfahrer Weltmeister wurde. Der Spanier setzte sich sowohl 2005 als auch 2006 die Krone auf. 2007 wechselte Alonso für ein Jahr zu McLaren, kehrte aber bereits nach einer Saison wieder zurück, konnte an seine früheren Erfolge jedoch nicht mehr anschließen. Mit 17 Siegen und insgesamt 41 Podiumsplatzierungen ist er der mit Abstand erfolgreichste Renault-Pilot.

Rene Arnoux

Arnoux feierte in seiner Renault-Zeit vier Siege, Foto: Sutton
Arnoux feierte in seiner Renault-Zeit vier Siege, Foto: Sutton

Saisons: 1979 - 1982
Rennen: 58
Punkte: 85
Siege: 4
Podien: 11
Poles: 14
Beste WM-Platzierung: 6. (1980, 1982)

1979 setzte Renault zum ersten Mal zwei Autos ein und verpflichtete dazu Rene Arnoux, der Teamkollege von Jean-Pierre Jabouille wurde. Der Franzose feierte 1980 in Brasilien und Südafrika seine ersten beiden Siege und führte zwischenzeitlich sogar die Weltmeisterschaft an. Nach einer schwierigen Saison 1981 folgten 1982 zwei weitere Erfolge, darunter Renaults erster Doppelsieg, ehe Arnoux nach einem Disput mit seinem Teamkollegen Alain Prost das Team verließ und zu Ferrari wechselte.

Giancarlo Fisichella

Fisichella beim Monaco GP 2007, Foto: Sutton
Fisichella beim Monaco GP 2007, Foto: Sutton

Saisons: 2005 - 2007
Rennen: 53
Punkte: 151
Siege: 2
Podien: 8
Poles: 2
Beste WM-Platzierung: 4. (2006)

Giancarlo Fisichella stand klar im Schatten von Fernando Alonso und konnte dem Spanier nie das Wasser reichen. Während Alonso von Erfolg zu Erfolg eilte, gewann der Italiener lediglich zwei Rennen, und auch 2007, als Fisichella Teamkollege von Heikki Kovalainen war, zog er stallintern den Kürzeren.

Jarno Trulli

Trulli feierte seinen einzigen Sieg in Monaco, Foto: Sutton
Trulli feierte seinen einzigen Sieg in Monaco, Foto: Sutton

Saisons: 2002 - 2004
Rennen: 48
Punkte: 88
Siege: 1
Podien: 4
Poles: 2
Beste WM-Platzierung: 6. (2004)

Jarno Trulli ereilte bei Renault ein ähnliches Schicksal wie seinen Landsmann Giancarlo Fisichella. Der Italiener feierte in drei Jahren nur einen Sieg - diesen aber immerhin beim prestigeträchtigen Rennen in Monaco - und war seinen Teamkollegen Jenson Button und Fernando Alonso in der Weltmeisterschaft unterlegen. Drei Rennen vor dem Saisonende 2004 wurde Trulli von Renault entlassen.

Alain Prost

Der junge Alain Prost, Foto: Sutton
Der junge Alain Prost, Foto: Sutton

Saisons: 1981 - 1983
Rennen: 46
Punkte: 134
Siege: 9
Podien: 17
Poles: 10
Beste WM-Platzierung: 2. (1983)

Nachdem Alain Prost eine Saison bei McLaren verbracht hatte, wechselte der Franzose 1981 zu Renault, wo er bis 1983 blieb. Prost feierte insgesamt neun Siege und konnte sich sukzessive steigern, 1983 verpasste er den WM-Titel lediglich um zwei Punkte. Nach Meinungsverschiedenheiten hinsichtlich der Leistungsfähigkeit des Autos wurde Prost kurz nach dem Saisonende entlassen und kehrte daraufhin zu McLaren zurück. Mit dem britischen Traditionsteam sollte der "Professor" drei seiner vier Weltmeistertitel feiern.

Jean-Pierre Jabouille

Jabouille fuhr 1977 den ersten Grand Prix für Renault, Foto: Sutton
Jabouille fuhr 1977 den ersten Grand Prix für Renault, Foto: Sutton

Saisons: 1977 - 1980
Rennen: 45
Punkte: 21
Siege: 2
Podien: 2
Poles: 6
Beste WM-Platzierung: 8. (1980)

Jean-Pierre Jabouille war einer der Geburtshelfer von Renault in der Formel 1. 1977 bestritt er für die Franzosen in Silverstone den ersten Grand Prix ihrer Geschichte, fiel jedoch wie so oft mit einem technischen Defekt aus. Der Turbo-Motor, den Renault als erstes Team überhaupt einsetzte, machte Probleme. Ganz ähnlich verlief die Saison 1978, wenngleich es zu den ersten Punkten reichte, der große Durchbruch sollte aber erst 1979 folgen. Jabouille gewann ausgerechnet bei Renaults Heimrennen in Dijon zum ersten Mal und ließ 1980 einen weiteren Triumph folgen. Nach wie vor bereitete allerdings die Zuverlässigkeit des Turbo-Aggregats große Schwierigkeiten, was Jabouille viele Spitzenpositionen kostete. 1980 erlitt der Franzose bei einem Unfall beim Kanada GP zahlreiche Knochenbrüche. Zwar versuchte Jabouille 1981 ein Comeback bei Ligier, das er nach wenigen Rennen aber als gescheitert beenden musste.

Derek Warwick

Warwick fuhr 1984 und 1985 für Renault, Foto: Sutton
Warwick fuhr 1984 und 1985 für Renault, Foto: Sutton

Saisons: 1984 - 1985
Rennen: 31
Punkte: 28
Siege: 0
Podien: 4
Poles: 0
Beste WM-Platzierung: 7. (1984)

Nach zwei Jahren bei Toleman wechselte Derek Warwick 1984 zu Renault, wo er Alain Prost ersetzte, dessen Fußstapfen jedoch deutlich zu groß waren. Fuhr der Brite in seiner ersten Saison immerhin noch vier Podestplätze ein, kam er im Folgejahr auf lediglich fünf Punkte. Da sich Renault aus der Formel 1 zurückzog, heuerte Warwick 1986 bei Brabham an.

Patrick Tambay

Tambay mit einem Renault-Ingenieur, Foto: Sutton
Tambay mit einem Renault-Ingenieur, Foto: Sutton

Saisons: 1984 - 1985
Rennen: 30
Punkte: 22
Siege: 0
Podien: 3
Poles: 1
Beste WM-Platzierung: 11. (1984)

Patrick Tambay war 1984 und 1985 Derek Warwicks Teamkollege bei Renault. In seiner ersten Saison stand der Franzose einmal auf dem Treppchen, in seiner zweiten durfte er zwei Pokale entgegennehmen. Nach dem Ende von Renaults Werksengagement wechselte Tambay 1986 zum Team Haas.

Nelson Piquet junior

Piquet war in die Crashgate-Affäre verwickelt, Foto: Sutton
Piquet war in die Crashgate-Affäre verwickelt, Foto: Sutton

Saisons: 2008 - 2009
Rennen: 28
Punkte:19
Siege: 0
Podien: 1
Poles: 0
Beste WM-Platzierung: 12. (2008)

Der Sohn des dreifachen Formel-1-Weltmeisters Nelson Piquet erhielt 2008 ein Stammcockpit bei Renault und wurde Teamkollege des von McLaren zurückgekehrten Fernando Alonso. Für einen Eklat sorgte der Brasilianer beim Singapur GP, da er auf Geheiß von Teamchef Flavio Briatore und Chefingenieur Pat Symonds einen Unfall baute, der das Safety Car auf den Plan rief, welches Alonso begünstigte - die sogenannte Crashgate-Affäre war geboren. Nachdem Piquet zur Saisonhalbzeit 2009 von Renault wegen Erfolglosigkeit gefeuert worden war, ging er an die Öffentlichkeit und sorgte dafür, dass Briatore und Symonds von der FIA gesperrt wurden.

Heikki Kovalainen

Kovalainen schaffte einmal den Sprung aufs Podium, Foto: Sutton
Kovalainen schaffte einmal den Sprung aufs Podium, Foto: Sutton

Saison: 2007
Rennen: 17
Punkte: 30
Siege: 0
Podien: 1
Poles: 0
WM-Platzierung: 7.

Nach einer Saison als Ersatzfahrer stieg Heikki Kovalainen 2007 bei Renault zum Einsatzpiloten auf, wo er Fernando Alonso nachfolgte. Beim Großen Preis von Japan schaffte der Finne als Zweiter zum einzigen Mal den Sprung auf das Podium. In der Folgesaison wechselte Kovalainen zu McLaren, da bei Renault aufgrund Alonsos Rückkehr und der Verpflichtung von Nelson Piquet Junior kein Platz mehr frei war.

Jenson Button

Button im Jahr 2002, Foto: Sutton
Button im Jahr 2002, Foto: Sutton

Saison: 2002
Rennen: 17
Punkte: 14
Siege: 0
Podien: 0
Poles: 0
WM-Platzierung: 7.

Jenson Button fuhr 2001 für Benetton und blieb dem Team auch 2002 nach der Übernahme durch Renault erhalten. Der Brite schrammte als Vierter zwei Mal knapp am Podest vorbei und schloss die Saison als Siebter der Gesamtwertung ab. Nach der Saison wurde Button durch Fernando Alonso ersetzt und wechselte zu BAR.

Eddie Cheever

Cheever fuhr ein Jahr für Renault, Foto: Sutton
Cheever fuhr ein Jahr für Renault, Foto: Sutton

Saison: 1983
Rennen: 15
Punkte: 22
Siege: 0
Podien: 4
Poles: 0
WM-Platzierung: 7.

Eddie Cheever war 1983 Teamkollege von Alain Prost, konnte mit seinem französischen Stallgefährten trotz vier Podiumsplätzen allerdings nicht mithalten. Renault trennte sich nach einer Saison wieder vom US-Amerikaner, der daraufhin bei Alfa Romeo anheuerte.

Romain Grosjean

Grosjeans Engagement 2009 war wenig erfolgreich, Foto: Sutton
Grosjeans Engagement 2009 war wenig erfolgreich, Foto: Sutton

Saison: 2009
Rennen: 7
Punkte: 0
Siege: 0
Podien: 0
Poles: 0
WM-Platzierung: 23.

Zur Hälfte der Saison 2009 ersetzte Romain Grosjean Nelson Piquet Junior. Der in Genf geborene Franzose blieb allerdings ohne Punkte, sodass er sein Cockpit am Ende des Jahres wieder verlor. 2012 feierte Grosjean bei Lotus, dem Nachfolgteam Renaults, ein Comeback, und blieb dem Rennstall bis 2015 treu.

Jacques Villeneuve

Villeneuve gab 2004 ein kurzes Gastspiel bei Renault, Foto: Sutton
Villeneuve gab 2004 ein kurzes Gastspiel bei Renault, Foto: Sutton

Saison: 2004
Rennen: 3
Punkte: 0
Siege: 0
Podien: 0
Poles: 0
WM-Platzierung: 21.

Jacques Villeneuve absolvierte die letzten drei Rennen der Saison 2004 für Renault, da Jarno Trulli von den Franzosen entlassen worden war. Der kanadische Weltmeister von 1997 blieb allerdings ohne Punkte und wechselte zur nächsten Saison zu Sauber.

Philippe Streiff

Streiff fuhr nur ein Rennen für Renault, Foto: Sutton
Streiff fuhr nur ein Rennen für Renault, Foto: Sutton

Saison: 1984
Rennen: 1
Punkte: 0
Siege: 0
Podien: 0
Poles: 0
WM-Platzierung: -

Renault setzte beim Großen Preis von Portugal 1984 einen zusätzlichen Wagen ein, der von Philippe Streiff gesteuert wurde. Der Franzose sah wegen einer defekten Antriebswelle jedoch nicht das Ziel. Es war sein einziges Rennen in Diensten von Renault, in der folgenden Saison ging Streiff für Ligier an den Start.

Francois Hesnault

Hensault war der erste Pilot mit einer Onboard-Kamera, Foto: Sutton
Hensault war der erste Pilot mit einer Onboard-Kamera, Foto: Sutton

Saison: 1985
Rennen: 1
Punkte: 0
Siege: 0
Podien: 0
Poles: 0
WM-Platzierung: -

Seinen 19. und letzten Grand Prix, der gleichzeitig sein einziger für Renault war, bestritt Francois Hesnault 1985 am Nürburgring - erneut setzte Renault einen dritten Wagen ein. Zwar schied der Franzose aus, ging aber als erster Pilot, der eine Onboard-Kamera am Wagen hatte, in die Formel-1-Geschichte ein.