Die ersten Runs der F1-Saison 2016 sind abgeschlossen. Am zweiten Tag der Regenreifen-Tests von Pirelli in Le Castellet war Sebastian Vettel im Ferrari der Schnellste. Mit 1:06.750 Minuten lag er gut acht Hundertstel vor Daniil Kvyat im Red Bull und Stoffel Vandoorne im McLaren, der fast eine Sekunde auf den Russen verlor. Nur diese drei Teams hatten überhaupt am Test teilgenommen.

Die Zeiten sind besser als jene des vorigen Tages, was jedoch wenig verwunderlich ist, da am Dienstag überwiegend auf trockener Strecke gefahren wurde. Am Montag dagegen kam die Bewässerungsanlage am Circuit Paul Ricard in Südfrankreich ausgiebig zum Einsatz: Etwa drei Millionen Liter Wasser flossen über den Asphalt. Nur Vandoorne musste mit beiden Bedingungen klar kommen. Ferrari hatte zum Auftakt am Montag Kimi Räikkönen eingesetzt, bei Red Bull fuhr Daniel Ricciardo, der auch die beste Zeit hinlegte.

Insgesamt wurden - an beiden Tagen zusammengerechnet - 659 Runden und damit 2326 Kilometer absolviert. Vettel fuhr am Schlusstag 134 davon, Kvyat 113, Vandoorne 127. Ein Run bestand aus bis zu 15 Runden. Der Belgier hatte zu Beginn, der Russe zum Ende der Session hin mit technischen Problemen zu kämpfen.

Am Montag wurde die Strecke geflutet, Foto: Pirelli
Am Montag wurde die Strecke geflutet, Foto: Pirelli

Pirelli hatte erklärt, es gehe bei den Tests darum, den Grip der Regenreifen zu erhöhen und das Aquaplaning zu reduzieren. Zudem solle das Profil der Pneus verbessert werden. Darüber hinaus wolle man mehr Eigenschaften von Regenreifen und Intermediates vereinen. "Es ist im Moment noch unmöglich, eine finale Bewertung der Testergebnisse vorzunehmen", sagte Mario Isola vom italienischen Reifenhersteller. Er zeigte sich ausdrücklich nicht negativ überrascht von Räikkönens Aussagen nach dem ersten Tag, laut denen dem Finnen die Vorjahres-Reifen besser gefallen. "Kimi hat gestern ganz verschiedene Prototypen getestet", so Isola. Die F1-Fahrer-Vereinigung GPDA hatte zuletzt von Pirelli Pneus gefordert, die schnell um die Kurve fahren und gleichzeitig widerstandsfähger sind. Dazu sagte Isola, dass das Unternehmen fähig sei, ein solches Produkt zu liefern und ohnehin immer das tun wolle, was die F1 verlange.

Ergebnis: Paul Ricard, Tag 2

FahrerTeamZeitRunden
Sebastian VettelFerrari1:06.750134
Daniil KvyatRed Bull1:06.833113
Stoffel VandoorneMcLaren1:07.758127

Der Erkenntnisgewinn der Teams dürfte dagegen äußerst gering sein. Zum einen kamen die Autos der vergangenen Saison zum Einsatz, zum anderen durften die Rennställe selbst keine Teile testen. Lediglich leichte Änderungen am Setup waren erlaubt, um bestmögliche Bedingungen für Pirelli zu schaffen. Dadurch sollen Nachteile für nicht-teilnehmende Teams verhindert werden. Auch ein Wissensvorsprung bezüglich Reifen ist nahezu ausgeschlossen, da die Pneus keine Farbe hatten und somit niemand sagen konnte, welche Spezifikation jeweils gefahren wurde.

Die nächsten Tests finden vom 22. bis 25. Februar in Barcelona statt. Dann kommen auch die Fahrzeuge für die neue Saison zum Einsatz. Sauber hat allerdings beispielsweise bereits mitgeteilt, dass das Team seinen Boliden nicht rechtzeitig fertig haben wird und daher in Spanien noch mit dem Vorjahresmodell antritt.