Die Nachricht, dass Force India ab kommender Saison unter dem Namen Aston Martin Racing antreten könnte, sorgte am Rande des Mexiko GP für Aufsehen. Inzwischen sind die Verhandlungen soweit fortgeschritten, dass es in den kommenden Tagen zu einer Verkündung kommen könnte.

"Wir sind nahe dran. Ich denke, in einer Woche oder zehn Tagen können wir etwas bekanntgeben", stellte Otmar Szafnauer, Geschäftsführer des Rennstalls, gegenüber Autosport in Aussicht. Der Deal soll neben der Umbenennung des Teams auch eine optische Veränderung mit sich bringen. So sollen die Boliden künftig blau-golden lackiert sein, als großer Sponsor soll Johnnie Walker fungieren. Das Team selbst soll dem Vernehmen nach weiter unter indischer Flagge fahren. Und auch beim Teamnamen dürfte es keine komplette Veränderung geben, schließlich würde Force India dann das Recht auf eine Preisgeldauszahlung verlieren.

Nachdem Dr. Vijay Mallya das Team 2008 kaufte und als ersten indischen Rennstall in der Formel 1 an den Start brachte, entwickelte sich das ehemalige Jordan-Team vom Hinterbänkler-Team (Midland, Spyker) zum ernstzunehmenden Gegner. 2015 beendete man die Saison auf dem fünften Platz der Konstrukteurs-WM - es war die beste Platzierung in der Mallya-Ära.

Unter dem Namen Spyker fuhr das Team meistens nur hinterher, Foto: Sutton
Unter dem Namen Spyker fuhr das Team meistens nur hinterher, Foto: Sutton

"Ich habe das Team nur Force India genannt, um Indien und all den Motorsportfans in meinem Land den Stolz eines Platzes im F1-Grid zu geben", sagte er im Zuge des sich anbahnenden Deals. "Aber das haben sie jetzt acht Jahre lang genossen und sie wissen, wofür dieses Team steht und dass es weiter unter indischer Flagge fahren wird. Es ist also nicht von so entscheidender Bedeutung wie in den ersten drei oder vier Jahren, unter welchem Namen wir fahren", stellte Mallya klar, dass der indische Geist inzwischen verinnerlicht ist.

Noch aber ist das Geschäft nicht perfekt. Sollte es noch platzen, würde für Force India keine Welt zusammenbrechen, wie Otmar Szafnauer betont. Dennoch brächte es einiges an Prestige. "Egal, welchen Weg wir einschlagen, es ist okay. Aber mit Aston Martin haben wir vielleicht ein anderes Erscheinungsbild, wodurch wir attraktiv für andere Sponsoren werden und so mehr Geld generieren können", erläutert Szafnauer die Überlegungen hinter dem Deal.

Anders als um den finanziellen Aspekt, muss sich Force India nach dieser Saison keine Gedanken machen. "Wir waren das fünftschnellste Team, das ist nicht schlecht", stellte der Rumäne zufrieden fest. "Es ist ermutigend, denn ich glaube, dass wir über die Saison einige Schritte nach vorne gemacht haben. Und ich hoffe, dass die Entwicklung im kommenden Jahr in ähnlichen Bahnen verläuft", blickt Szafnauer auf 2016. Dort sollten dem Team die konstanten Regeln entgegenkommen, wie er anmerkt.