Die Formel 1 verliert immer stärker die Gunst der Zuschauer in Deutschland. Künstliches Reglement, komische Hybrid-Turbos, voreilige Strafen - all das stößt die Fan-Gemeinde hierzulande sauer auf. Die TV-Quoten sinken und die Streckenbetreiber in Hockenheim und auf dem Nürburgring verzeichnen schon seit Jahren Verluste durch die Austragung der Formel-1-GPs, da man die Tribünen kaum noch füllen kann, trotz Zugpferde wie Mercedes, Nico Rosberg und Sebastian Vettel. Ein Umstand, der bei Mercedes-Pilot Rosberg auf vollstes Unverständnis stößt.

Rosberg empfindet das rückgängige Interesse an der Königsklasse des Motorsports in Deutschland als komisch, wie es der Vizeweltmeister im Gespräch mit der spanischen Marca formuliert. "Es war enttäuschend, den Grand Prix von Deutschland in diesem Jahr zu verlieren, aber nächstes Jahr kehren wir zum Glück wieder zurück. Eine Meisterschaft ohne einen deutschen Grand Prix ist komisch, denn wir brauchen ihn", fordert Rosberg.

Nico Rosberg und Sebastian Vettel holen die deutschen Kohlen aus dem Formel-1-Feuer, Foto: Sutton
Nico Rosberg und Sebastian Vettel holen die deutschen Kohlen aus dem Formel-1-Feuer, Foto: Sutton

Rosberg: Zuschauerrückgang in Formel 1 vergleichbar mit Tennis

2016 schlägt die Formel 1 wieder auf dem Hockenheimring ihre Zelte auf. Damit sich solch eine Pause wie in diesem Jahr nicht wiederholt, müssen sich die Umstände ändern, wie Rosberg schonungslos bekennt: "Wir haben das Rennen verloren, weil Bernie Geld verdienen will. Dann gibt es noch das Problem, dass die Leute hier weniger Interesse an der Formel 1 haben als früher. In Mexiko war das faszinierend, mit all den Fans und all den Emotionen, in Deutschland ist das leider nicht so", hadert Rosberg.

"Das hat sich verändert seit Michael Schumachers Zeit. Das haben wir auch beim Tennis gesehen. Nach Boris Beckers Rücktritt ging es bergab", vergleicht Rosberg die Situation mit einer Sportart, die in der Vergangenheit ebenfalls populär bei der deutschen Bevölkerung war. Den Zuschauerrückgang können aber auch Mercedes, Rosberg und Vettel kaum bremsen, und Rosberg vermutet hierbei: "Wir sind nun mal nicht Schumacher. Es ist wichtig, dass wir verstehen, was passiert ist, um die Situation wieder verbessern zu können."