Wie fühlt es sich an, auf dieser Strecke mit einem Formel-1-Auto zu fahren?
Ich war noch nie hier, es waren für mich die ersten Tage hier mit der Formel 1 in Interlagos. Es war eine tolle Erfahrung. Ich liebe diese Strecke. Es ist eine Oldschool-Strecke mit Oldschool-Kerbs und Aufs und Abs und Oldschool-Kurven. Sehr interessant für uns Fahrer, sehr technisch. Es war sehr schön, hier zu fahren. Es hat einen guten Fluss. Ich bin echt glücklich, hier zu sein, weil ich der Formel 1 ja schon viele Jahre folge und das Finale immer hier war. Deshalb war es natürlich immer mein Traum, eines Tages hier in Brasilien zu fahren.

Bist du den Kurs denn vorher schon im Simulator gefahren?
Ja, das habe ich. Nicht so viel, wenn ich es mit anderen Kursen vergleiche. Aber die Runde ist hier ja kürzer. Aber ich habe ein paar Runden gedreht.

Du hast die Oldschool-Kerbs schon angesprochen. Sie haben die ja ein bisschen erneuert. Ich denke, besonders in Kurve acht hat man früher die Kurve mit allen vier Reifen geschnitten. Jetzt ist das schwieriger oder?
Ja klar, es ist deutlich schwieriger. Aber du kannst sie immer noch ein bisschen nehmen, woanders gibt es ja auch diese Wurst-Kerbs, die es schwer machen. Aber hier ist es eine schöne Strecke. Ich kann es nicht vergleichen, weil ich hier in den vergangenen Jahren noch nicht war.

Bist du im Simulator denn mit den alten oder neuen Kerbs gefahren?
Den alten. Es war vielleicht ein bisschen besser, aber heute war es so auch interessant nicht mit dem ganzen Auto über die Kerbs zu fahren. Aber es ist immer noch gut.

Hast du heute auch Löcher in der Streckenoberfläche gesehen?
Ja, der Reifenabrieb ist sehr groß hier dieses Jahr. Das kann den Abbau der Reifen und die Temperaturen ziemlich beeinflussen. Ich glaube aber, dass Sonntag der kühlste Tag des Wochenendes sein wird und uns das helfen wird. Denn im Moment ist der Verschleiß ein bisschen groß.

Carlos Sainz hofft auf die übliche Verbesserung über Nacht, um eine Chance auf Punkte zu haben, Foto: Sutton
Carlos Sainz hofft auf die übliche Verbesserung über Nacht, um eine Chance auf Punkte zu haben, Foto: Sutton

Das Mittelfeld war heute recht eng beisammen. Wo steht ihr?
Ich denke nicht so schlecht, wie es heute ausgesehen hat. Aber im Moment sind die Top-10 sehr schwierig für uns - dieses Wochenende. Es ist also nicht so gut wie wir es gerne hätten. Besonders, weil wir so nah an Lotus dran sind. Wir verlieren hier in dem Bergaufabschnitt bis zu Kurve eins etwas mehr als wir erwartet hatten. Das kostet uns viel Rundenzeit. Aber leider ist es so. Wir brauchen Punkte. Dieses Wochenende müssen wir deshalb viel arbeiten. Auch in Sektor zwei sind wir nicht so schnell wie gedacht.

Was stimmt dich denn zuversichtlich, dass es morgen besser sein kann?
Wir verbessern uns traditionell um zwei oder drei Positionen wenn es ins dritte Training geht. Es ist dringend erforderlich, dass es auch morgen passiert.

Du sagtest, die Bergaufpassage kostet euch am meisten Zeit. Red Bull ist heute die neue Renault-Spezifikation gefahren, ihr fahrt die alte. Habt ihr da Vergleichsdaten, wie groß der Unterschied ist?
Das muss ich erst in den Daten anschauen. Mein erster Eindruck ist aber, dass es da keinen massiven Unterschied gibt.

Es sieht jetzt so aus, als würdest ihr Ferrari-Motoren bekommen und Red Bull welche von Renault. Ist das für dich eine Erleichterung, dass du dich jetzt nicht mehr so darauf konzentrieren musst?
Ich bin da immer sehr positiv herangegangen. Als die Probleme aufgetreten sind, war ich sicher, dass es eine Einigung geben würde. Ich bin glücklich, dass es jetzt fast geregelt ist. Nicht für mich selbst, sondern für die Designer, die jetzt das nächstjährige Auto in Ruhe entwickeln können.