Mit den Plätzen acht und elf befanden sich die beiden Force-India-Piloten Nico Hülkenberg und Sergio Perez mitten im dicht gedrängten Mittelfeld an Tag eins des Brasilien GP. Hülkenberg fehlten nur zwei Zehntel auf Rang vier, seinen Teamkollegen konnte er um drei Zehntel hinter sich lassen. Ganz zufrieden war er dennoch nicht.

"Vom Fahren her haben wir noch Luft nach oben, wir müssen noch Performance finden im Auto. Die Long Runs waren auch nicht so toll, vor allem auf den weichen Reifen. Die sind ziemlich schnell auseinandergefallen, da wir sehr viel Graining hatten", resümierte der Deutsche seinen Freitag, der für den Samstag einige Verbesserungen erwartet. "Ich bin nicht wirklich zufrieden mit der Balance und wir müssen mehr daran arbeiten, die Reifen zu verstehen."

Nico Hülkenberg war noch nicht zufrieden, Foto: Sutton
Nico Hülkenberg war noch nicht zufrieden, Foto: Sutton

Streitpunkt Asphalt

Während das Wetter noch keine große Rolle spielte, sorgte die Strecke für Aufsehen. Einige Fahrer beschwerten sich über den Asphalt, was Hülkenberg jedoch nicht bestätigen konnte. "Es ist okay", meint er. "Ich glaube die Strecke war früher mal welliger. Letztes Jahr wurde ja der komplette Asphalt neu gelegt, und seitdem ist es besser geworden. Es ist immer noch wellig, aber besser, als es mal war", so Hülkenberg. Auch ein Aufbrechen des Asphaltes konnte er nicht erkennen. "Der Asphalt war letztes Jahr aalglatt, doch nun ist er - auch durch die WEC - rauer geworden. Aber so schlimm ist es nicht", sagt er.

Ganz anders sieht er die neuen Kerbs rund um die Strecke, die deutlich höher ausfallen als in den letzten Jahren. "Das ist ein Schritt zurück, finde ich. Sao Paulo und die Kerbs, das war irgendwie wie Arsch und Eimer. Man konnte die so schön fahren und jetzt... Vorher waren die flach und sind dann angestiegen und jetzt sind sie andersherum. Also mir haben die alten viel besser gefallen", findet er gegenüber Motorsport-Magazin.com deutliche Worte.

Sergio Perez schließt sich der Meinung seines Kollegen an, wenn auch etwas diplomatischer. "Die Kerbs sind aus einem bestimmten Grund da. Man kann über sie fahren, aber es ist nicht gut, wenn man über dem Limit ist. Aber wenn man den Kerb noch nicht einmal berühren kann, ist das eine andere Geschichte", so der Mexikaner. Ansonsten verwies Perez ob seiner Position auf die engen Abstände. "Es ist sehr eng. Ein Zehntel macht einen großen Unterschied auf dieser Strecke. Morgen ist es wichtig, aus allem das Maximum herauszuholen. Normalerweise ist ein Zehntel nicht so viel, aber hier macht das einen großen Unterschied", erklärt Perez im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Große Sorgen macht ihm der elfte Platz nicht, auch wenn das Gefühl für das Auto nicht da war. "Es war nicht großartig, aber darum geht es am Freitag. Man versucht viele verschieden Dinge. In den nächsten Stunden können wir viele Schlüsse ziehen, um alles für das Qualifying vorzubereiten", beruhigt er. "Wir müssen heute Abend noch einige Dinge verändern, aber ich bin zuversichtlich, dass wir genug Informationen haben, damit es in die richtige Richtung geht", so Perez. Im Gegensatz zu Hülkenberg hält er den Asphalt für ein Problem. "Ja, das ist so. Wenn man herumgeht, kann man sehen, wie schlecht das in dieser Hinsicht ist. Wir können sicher einige Dinge für die Zukunft verbessern", äußert er sich kritisch.