Der stellvertretende Teamchef von Force India, Bob Fernley, stärkt Jean Todt und dessen neuer Idee eines günstigen Alternativmotors zur Kostenkontrolle in der Formel 1 den Rücken. Der FIA-Präsident habe schlichtweg keine Wahl gehabt, als die von vielen Seiten sehr kritisch gesehene Variante vorzuschlagen. "Alle Achtung vor diesem Kerl", lobt Fernley den Vorstoß Todts.

"Seit zwei Jahren arbeiten wir verzweifelt mit der FIA, um etwas Kontrolle über die Kosten zu bekommen. Wir haben auch mit dem kommerziellen Rechteinhaber gearbeitet, um eine bessere Verteilung der Einnahmen zu erzielen. Aber das mit dem Motor, den Jean jetzt plant, ist aus der Frustration geboren, dass niemand bereit ist, zuzuhören. Du sitzt da in diesen Pressenkonferenzen und alle sagen, sie wollten unbedingt Konstenkontrollen unterstützen, aber wer hat sie unterstützt? Da liegt das Problem" poltert Fernley bei Autosport gegen die Oberen anderen Teams.

"Alle müssen sich zusammensetzen und das Gleichgewicht herstellen, denn aktuell sind wir nicht ausgewogen genug", fordert Fernley die Top-Teams zur Räson. "Ist es eine gute Sache, einen unabhängigen Motorenzulieferer in der Formel 1 zu haben?", fragt Fernley. "Es ist ebenso wichtig, wie unabhängige Rennteams zu bewahren!" Daher sei es wichtig, die Idee durch die F1-Kommission zu bekommen, sodass ein Ausschreibungsverfahren starten könne.

Sparen und die Formel 1 - eine lange Geschichte

In der jüngeren Vergangheit waren tatsächlich viele Versuche gescheitert. Ferrari etwa hatte sich zuletzt per Veto gegen ein Limit für die Verkaufspreise von Power Units ausgesprochen. Ein genereller Kostendeckel steht immer wieder mal zur Debatte, war aber bereits zu Zeiten von Todt-Vorgänger Max Mosley angedacht gewesen und nie durchgesetzt worden. Auch Einschnitte durch das Reglement und zunehmend standardisierte Teile sorgten allenfalls für kleinere Einsparungen.