Der Lauf des letzten Renndrittels von Sergio Perez fand eine vorläufige Unterbrechung. Und das ausgerechnet bei seinem Heim-GP in Mexiko. Zwar schaffte der Mexikaner erneut den Sprung in die Punkte, gegen seinen Teamkollegen Nico Hülkenberg hatte er diesmal aber das Nachsehen. Force India scheint dennoch gut gerüstet für die beiden letzten Rennen der Saison. Den Auftakt macht der Große Preis von Brasilien.

Ein Traum wurde wahr

Doch die teaminterne Niederlage wiegt nicht so schwer für Perez. "Für mich ist ein Traum wahr geworden, meinen Heimat-GP zu bestreiten", schwärmt der Mexikaner. "Die Unterstützung der Fans war unglaublich und ich habe so viele Erinnerungen, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde. Ich war zufrieden mit meiner Performance und ich glaube, es war eines meiner besten Rennen der Saison." Auch wenn das späte Safety Car alle Ambitionen für eine bessere Platzierung zunichte gemacht hat, verschwendet Perez daran keinen Gedanken mehr. "Man kann immer zurückblicken und spekulieren, was gewesen wäre, wäre das Safety Car nicht herausgekommen. Aber wir haben das Beste aus der Situation gemacht und ich bin froh, bei meinem Heimrennen in die Punkte gefahren zu sein", so der Mexikaner.

"Brasilien ist ein weiterer Ort, wo man die Energie der Fans spüren kann", so Perez weiter. "Die Strecke ist brillant. Es ist ein richtiger Rennfahrer-Kurs mit einigen fantastischen Kurven. Der erste Sektor ist unglaublich. Man kann durch Kurve eins unterschiedliche Linien fahren und man kann einen Zweikampf komplett bis Kurve sechs austragen. Die Runde ist technisch sehr anspruchsvoll und sie bietet eine Menge Überholmöglichkeiten. Das Gefühl ist unbeschreiblich, wenn man es schafft, die perfekte Runde zu fahren."

Force India auch in Interlagos in den Punkten?, Foto: Sutton
Force India auch in Interlagos in den Punkten?, Foto: Sutton

Interlagos für Hülkenberg ein erfolgreiches Pflaster

Ein weiterer Fan des Großen Preises von Brasilien ist Nico Hülkenberg. "Ich liebe Brasilien als Land und Sao Paulo als Stadt. Die Strecke ist sehr traditionell und es herrscht immer eine besondere Atmosphäre um sie herum", so der Deutsche. "Sie hat einige tolle Kurven - die Senna-Esses zum Beispiel, die eine coole Kombination aus den Kurven eins, zwei und drei sind." Eine Runde ist zwar kurz. "Aber es gibt viele Höhenunterschiede und Steilkurven. Dadurch ist die Runde eine echte Herausforderung. Ich genieße es, dort zu fahren."

Auch sonst hat der Deutsche tolle Erinnerungen an Interlagos. "Ich hatte dort eine Pole Position im Jahr 2010, führte das Rennen 2012 an und bin jedes Mal in die Punkte gefahren. Die Chemie zwischen der Strecke und mir scheint zu stimmen und ich fühle mich auf und abseits des Kurses immer wohl. Ich kann mich mit dem brasilianischen Lifestyle und den Leuten dort identifizieren", so Hülkenberg. Die Erwartungen sind auch für das vorletzte Saisonrennen hoch. "Ich denke, wir werden konkurrenzfähig sein und hoffe, ein weiteres starkes Ergebnis einfahren zu können."

Force India: Sao Paulo Bilanz

Force India in Sao Paulo: Die Bestleistung der Inder stammt aus der Saison 2012, als Nico Hülkenberg den fünften Platz erzielte. Insgesamt gab es für Force India in Brasilien erst vier Mal Punkte.

Nico Hülkenberg in Sao Paulo: Wann immer der Deutsche in Brasilien am Start war, machte er Punkte. 2010, 2013 und im Vorjahr wurde Hülkenberg jeweils Achter, während er 2012 den fünften Platz belegte. Zudem erzielte er 2010 mit Williams seine bislang einzige Pole Position.

Sergio Perez in Sao Paulo: Die Bilanz des Mexikaners fällt bei weitem nicht so gut aus wie jene Hülkenbergs. Perez machte erst einmal Punkte - 2013 wurde er Sechster.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Nico Hülkenbergs Bilanz in Brasilien spricht dafür, dass ihm die Strecke schlichtweg liegt. Mit dem starken Paket, das Force India im letzten Saisondrittel auf die Beine gestellt hat, scheint einer weiteren starken Platzierung nichts im Weg zu stehen. Auch Sergio Perez wird den Auftrieb der letzten Rennen - vor allem nach seinem Heimrennen in Mexiko - nach Brasilien retten und ein Wörtchen bei der Punktevergabe mitreden. (Haris Durakovic)