In Austin durfte sich McLaren-Honda noch über acht Punkte durch Jenson Button freuen, in Mexiko dagegen ging das Team leer aus. Der Brite konnte das Rennen zwar zu Ende fahren, es reichte schlussendlich jedoch nur zu Rang 14. Teamkollege Fernando Alonso erlebte einen sehr kurzen Arbeitstag, bereits nach einer Runde war der Auftritt des Spaniers aufgrund eines erneuten Problems an der Power Unit beendet.

"Gestern Abend bereits hatten wir ein Problem an der MGU-H festgestellt, das sich heute Morgen leider bestätigt hat. Es war keine Zeit mehr, das Teil zu wechseln", erklärte Alonso. Wie Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai berichtet, hatte ein Sensor keine konstanten Daten geliefert. "Das ganze Team hat sich dafür entschieden, am Rennen teilzunehmen, daher haben wir das Auto trotz des Risikos in die Startaufstellung geschickt", so Arai. Bereits kurz nach dem Start fiel der Sensor jedoch aus. Wie Alonso erklärt, gab es zuvor zwei Möglichkeiten. "Entweder wir starten gar nicht oder wir treten an mit dem Wissen, dass eine Runde das Maximum ist", gibt er Einblicke in die Gedankenwelt innerhalb des Teams. "Letztlich haben wir uns aus Respekt vor den Fans für den Start entschlossen und diese eine Runde habe ich auch sehr genossen."

Bereits kurz nach dem Start war Feierabend für Fernando Alonso, Foto: Sutton
Bereits kurz nach dem Start war Feierabend für Fernando Alonso, Foto: Sutton

Das lag vor allem an jenen grandiosen Fans, wie der zweimalige Weltmeister erklärt. "Es ist eines der besten Rennen des Jahres und dass an diesem Rennen vor diesen tollen Fans nicht wirklich teilnehmen konnten, war sehr schade", sagte er. Die aus sportlicher Sicht misslungene Nordamerika-Reise - bereits in Austin reichte es aufgrund technischer Probleme nicht zu Punkten - möchte Alonso nun hinter sich lassen. "Ich fahre zum Flughafen und versuche, diese zwei Rennen so schnell wie möglich zu vergessen. Zweimal keine Punkte zu holen ist sehr frustrierend."

Bei Jenson Button hielt die Power Unit zwar durch, doch konkurrenzfähig war der 35-Jährige nicht wirklich - vor allem auf der Geraden. Seine Gefühle? "Schmerzhaft trifft es ganz gut", so Button, der für die Konkurrenten auf der Geraden ein leichtes Opfer war. "Nach dem Start konnte ich jedem nur noch zum Abschied winken. Der Speed auf der Geraden, den sie haben, ist einfach phänomenal", musste er die Diskrepanz eingestehen. Passendes Zahlenwerk liefert er gleich hinterher. "Die anderen haben 345 km/h drauf und sind 20 schneller als wir. Wenn sie zudem DRS offen haben und alles abrufen, sind es 45 km/h. Das ist ein massiver Unterschied", zeigte er sich kopfschüttelnd.

Hoffnungsschimmer Sektor drei

Doch es gab trotz dieser bitteren Erkenntnis auch noch positive Dinge an seinem Rennen. "Das Interessante ist, dass wir im Vergleich zu den Mittelfeld-Autos im letzten Sektor schneller sind. Sie überholten uns, aber im letzten Sektor konnten wir wieder aufschließen", erkannte Button vor allem im Duell mit Valtteri Bottas im Williams. Wirklicher Trost war das allerdings nicht. "In dieser Höhenluft haben wir mehr Power verloren als die anderen Teams. Eigentlich war es ziemlich eng, aber wir mussten extrem kämpfen."