Am kommenden Freitag ist es endlich soweit - Christijan Albers wird in Mugello den Rollout mit dem brandneuen Minardi-Cosworth PS05 vornehmen. Dieses Auto soll, falls uns Minardi-Rennfuchs Paul Stoddart keinen Bären um die Nase gebunden hat, eine Revolution in Sachen Aerodynamik darstellen. Eigenständige Lösungen im Bereich der Schnauze und der Motorhaube soll der neue Minardi aufweisen - Insider munkeln von einer extrem spitzen Fahrzeugnase...

Doch dass man im modernen Formel 1-Bolidenbau keine wirklichen Revolutionen, wie sie früher mit sechsrädrigen Autos, doppelten Chassis oder Propellern unter dem Heckflügel die Herzen der Rennfreaks erfreuten, erwarten darf, ist dem engmaschigen Regelwerk zu verdanken. Zumindest aber dürfte der neue Minardi recht schnittig aussehen, wenn man den Gerüchten Glauben schenkt.

Fakt ist jedoch, dass der neue Bolide aus Faenza mit jenem Cosworth-Motor bestückt sein wird, der auch dem Red Bull-Cosworth RB1 Flügel verleiht. Diese Maschine ist derart stark, dass Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz erst unlängst öffentlich darüber nachdachte, anstatt zu Ferrari-, Honda- oder BMW-Motoren zu wechseln, lieber eine Vertragsverlängerung mit der von Kevin Kalkhoven aufgekauften Traditions-Motorenschmiede zu unterzeichnen.

Mit diesem "Feuer unter dem Hintern" könnten die Minardi-Cracks Christijan Albers und Patrick Friesacher die obligatorische rote Laterne an die Jordan-Piloten Narain Karthikeyan und Tiago Monteiro abgeben. So hofft auch Patrick Friesacher auf seiner Homepage: "Nach unseren tollen Leistungen in Bahrain freut sich das ganze Team auf das kommende Rennen in Imola. Und ich freue mich ganz besonders auf das neue Auto und rund 60 PS mehr. Damit kann ich in San Marino den Jordans das Leben so richtig schwer machen."

Den Crashtest der obersten Motorsportbehörde FIA hat der Minardi PS05 bereits bestanden, am Mittwoch wird Christijan Albers in Faenza eine Sitzprobe vornehmen, am Donnerstag wird der Holländer in Bologna an seiner Fitness feilen, bevor er dann am Freitag, den 15. April 2005 den neuen Minardi zünden wird. Ein historisches Datum, denn Minardi gurkte nun schon jahrelang mit dem gleichen, stets nur leicht modifizierten Auto umher - der PS05 ist der erste wirklich neue Minardi seit dem Jahr 2002, in dem Mark Webber und Alex Yoong den Wagen mit der Bezeichnung PS02 steuerten.

Christijan Albers hat also eine spannende Woche vor sich - der frühere DTM-Pilot erklärte voller Vorfreude: "Ich bin froh, dass das Minardi-Team in dieser Saison einen guten Schritt nach vorne gemacht hat. Es gibt mehr Testtage als in den vorangehenden Saisons, was natürlich großartig für die Entwicklung des PS05 ist. Ich freue mich darauf, in Faenza das Endresultat des PS05 zu sehen. Freitag wird ein wichtiger Tag für das ganze Minardi-Team sein - der erste Auftritt des PS05 ist ein besonderer Moment, für das gesamte Team!"

In Imola werden Albers und Friesacher zwei neue PS05-Modelle zur Verfügung stehen, als Ersatzwagen dient derzeit noch einer der alten PS04B. Frühestens ab Spanien soll ein dritter PS05 einsatzbereit sein.