Lewis Hamilton siegt in Austin und ist damit Formel-1-Weltmeister 2015! Gefolgt von Nico Rosberg auf Rang zwei und Sebastian Vettel auf Position drei haben die zwei Verfolger keine Chance mehr auf den Titel.

Doch der Sieg war kein leichtes Spiel. Immer wieder mischte sich das Spitzenfeld im Laufe des Rennens durch. Nachdem Rosberg gleich beim Start seine Pole Position an Teamkollege Hamilton verlor und auf Rang fünf zurück fiel, konnten sich Kvyat und Ricciardo hinter dem WM-Leader einreihen. Rosberg nutze jedoch den Re-Start nach dem Virtual Safety Car in Runde 8 und attackierte zuerst Ricciardo und gleich darauf noch Kvyat, und setzte sich auf Rang zwei ab.

Hamilton entschied den Start für sich, Foto: Sutton
Hamilton entschied den Start für sich, Foto: Sutton

Mit dem wollte sich Kvyat nicht zufrieden geben und attackierte in Runde 13 den deutschen Mercedes-Piloten, rutschte jedoch von der Strecke und verlor daraufhin Position drei an Ricciardo, der sich daraufhin auch noch Rosberg schnappte und damit auf Platz zwei kam.

Ricciardo pirschte sich daraufhin bis auf eine halbe Sekunde an Leader Hamilton ran und drückte sich in Runde 15 in der langgezogenen Kurve 17 am Briten vorbei. Rosberg startete daraufhin mehrere Attacken auf Hamilton, und kam in Runde 18 auch an seinem Teamkollegen vorbei. Neue Rangordnung: Ricciardo - Rosberg - Hamilton.

Den ersten Boxenstopp der Spitzengruppe machte Hamilton in Runde 19, verlor diesen jedoch, da Ricciardo, Rosberg und Kvyat eine Runde später nachzogen und in dieser Reihenfolge auch vor dem Briten blieben. In Runde 22 folgte ein silberner Doppelangriff, im Zuge dessen sich Rosberg die Spitze von Ricciardo zurück erkämpfte und Hamilton Kvyat schnappte. Die Mercedes-Boliden waren damit wieder vor den Bullen.

Vettel gesellt sich zur Spitzengruppe

Zeit, dass sich auch die Roten einmischten. Vettel, der sich bis dahin von Rang 13 stetig nach vorne gekämpft hatte und sich mit Teamkollegen Räikkönen einige Duelle mit den Toro Rossos lieferte, gesellte sich schließlich in Runde 26 auf Rang vier zum Spitzenfeld.

Nachdem Ericsson in Runde 27 für die erste Safety-Car-Phase des Rennens sorgte, nutze Vettel die Gunst der Stunde und holte sich einen Satz frischer Medium-Pneus und reihte sich auf Rang 5 ein. Der Re-Start in Runde 32 legte dann den Grundstein zu Vettels Podiumsplatz: Während sich Rosberg und Hamilton absetzen konnten, schlüpfte Vettel zuerst an Kvyat vorbei, der von der Strecke rutschte, und schob sich in Runde 33 auch an Ricciardo vorbei.

Unter dem zweiten VSC in Runde 39 wechselte Rosberg auf frische Softs, Hamilton blieb hingegen auf der Strecke und übernahm die Führung, während Vettel auf Position zwei rutschte. Rosberg schnappte sich Verstappen und gliederte sich auf Rang drei ein. In der zweiten SC-Phase, die durch einen Abflug von Kvyat hervorgerufen wurde, nutzte Hamilton die Gunst der Stunde und holte sich ebenfalls neue Reifen, genau wie Vettel. Während Rosberg an der Spitze blieb, reihte sich Hamilton auf Position zwei ein, Vettel jedoch nur auf Position vier hinter Max Verstappen, der sich zwischenzeitlich in die Spitzengruppe vorgearbeitet hatte.

Rosbergs Fehler ermöglicht Hamilton den Titel

Nach dem zweiten Re-Start in Runde 46 wurde schließlich das Rennen entschieden: Während sich Vettel den drittplatzierten Verstappen schnappte, zogen die Mercedes davon, lieferten sich jedoch an der Spitze noch ein kurzes Duell: Hamilton nutzte nach einem Fehler von Rosberg in Runde 49 die Lücke und entschied damit die Weltmeisterschaft für sich.

"Das ist der größte Moment in meinem Leben. Danke Leute, ich bin so dankbar", jubelte Hamilton noch über den Funk. Auch Mercedes-Motorsportdirektor Toto Wolff lies nach dem Rennen seiner Freude freien Lauf: "Da fehlen die Worte. Unglaublicher Wahnsinn. Ein zweites Mal - mir fehlen die Worte!"

Hamilton krönt sich in Austin zum Weltmeister, Foto: Sutton
Hamilton krönt sich in Austin zum Weltmeister, Foto: Sutton

Die Punkteränge: Hinter dem Podiums-Trio Hamilton, Rosberg und Vettel überquerte Verstappen die Ziellinie zum zweiten Mal in dieser Saison als Vierter. Perez, Sainz, Button und Maldonado folgen dahinter, während Nasr und Ricciardo die Top-10 komplettierten.

Der WM-Stand: Mit 327 Punkten krönt sich Lewis Hamilton bereits drei Runden vor Scluss zum Weltmeister 2015. Sebastian Vettel behält Rang zwei mit 251 Zähler, gefolgt von Nico Rosberg mit 247 Punkten auf Position drei.

Das Wetter: Nach dem Unwetter-Chaos am Freitag und Samstag blieb am Sonntagnachmittag die Strecke trocken.

Der Start: Schwacher Start von Pole-Mann Nico Rosberg. Lewis Hamilton hatte bereits nach der ersten Kurve die Nase vorne, drückte sich innen an Rosberg vorbei und schob den Teamkollegen dabei raus. Dieser fiel daraufhin bis auf Rang fünf zurück. Kvyat schnappte sich unterdessen beim Start Platz zwei, gefolgt von Ricciardo auf drei und Perez auf vier. Rosberg setzte jedoch noch in der ersten Runde zum Konter an, schnappte sich Perez und attackierte Ricciardo, der jedoch seine Position verteidigte.

Gewinner der ersten Runde waren die Ferrari, die auf Rang neun und zehn vorfuhren. Verloren hatte unterdessen Nasr, der mit Ericsson kollidierte und dadurch seinen Flügel verlor, sowie Massa und Alonso, die beim Start auf Rang 15 und Platz 19 zurück fielen.

Die Zwischenfälle: Gleich in Runde eins kollidierte Nasr mit Ericsson und verlor dabei seinen Flügel, konnte jedoch nach einem Boxenstopp weiterfahren. Ericsson sorgte in Runde 27 für die erste Safety-Car-Phase, da er ausgangs Kurve 11 mit einem Break-by-wire-Defekt seinen Boliden abstellen musste. In Runde 36 kollidierten Ricciardo und Hülkenberg, was das VSC auf den Plan rief. Der Deutsche musste daraufhin aufgeben. Für die zweite SC-Phase sorgte dann Kvyat, der in Runde 43 sein Auto in Kurve 19 verlor und daraufhin ausfiel.

Die Strategien: Nach rund 20 Runden wechselten die Spitzenpiloten von Intermediates auf Softs. Unter dem ersten Safety Car ließ Vettel Mediums aufziehen, während die Mercedes-Piloten auf der Strecke blieben. Unter dem VSC wechselte Rosberg dann auf frische Softs, Hamilton blieb hingegen auf der Strecke. In der zweiten Safety-Car-Phase zog schließlich Hamilton nach, genauso wie Vettel, der sich ein weiteres Mal frische Reifen holte.

Die Ausfälle: Stevens stellte seinen Boliden bereits nach einer Runde ab. Bottas folgte dem Manor-Piloten in Runde sieben, nachdem er zuvor auf Trockenreifen gewechselt hatte. Grosjean traf es in Runde 12. Der Franzose hatte ein Problem mit den Bremsen. In Runde 24 musste auch Massa sein Auto abstellen und sorgte damit für den ersten Doppelausfall von Williams seit Brasilien 2012. Auch Räikkönen konnte das Rennen in Austin nicht beenden, nachdem der Ferrari-Pilot in Runde 20 die Mauer berührte, und deshalb in Umlauf 27 sein Auto abstellen musste.

Für den nächsten Ausfall und zugleich die erste SC-Phase sorgte Ericsson in Runde 27, aufgrund eines Break-by-wire-Defekt blieb der Sauber-Bolide ausgangs Kurve 11 stehen. In Runde 36 kollidierten Ricciardo und Hülkenberg, was das VSC auf den Plan rief. Der Deutsche musste daraufhin aufgeben. Für die zweite Safety-Car-Phase sorgte Kvyat in Runde 43, der sein Auto in Kurve 19 verlor und daraufhin ausschied.

Die Top-Facts des Rennens

  • Lewis Hamilton ist zum dritten Mal F1-Weltmeister
  • 10. Saisonsieg für Hamilton
  • 3. Sieg für Hamilton am Circuit of the Americas
  • 200. Grand Prix für Red Bull
  • 400. Grand Prix für Sauber
  • Erster Doppelausfall von Williams seit Brasilien 2012