Lewis Hamilton hat es geschafft! Der Brite ließ sich den auf dem Präsentierteller bereitliegenden Weltmeistertitel in Austin nicht mehr nehmen und krönte sich nach 2008 und 2014 zum dritten Mal zum Formel-1-Champion. Motorsport-Magazin.com blickt auf die bisherige Laufbahn des charismatischen Briten.
Ein Autogramm von Ron Dennis
Hamilton startete als Achtjähriger seine Motorsport-Karriere bei den Karts. Mit zehn gewann er die britische Meisterschaft, drei Jahre später fand er sich bereits im Nachwuchs-Förderprogramm von McLaren wieder. Besonders kurios: Nach seinem Sieg in der britischen Kartmeisterschaft drei Jahre zuvor hatte sich der kleine Lewis ein Autogramm bei McLaren-Teamchef Ron Dennis geholt - jedoch nicht ohne die Ankündigung, gerne für ihn in der Formel 1 fahren zu wollen.
Mit 16 Jahren wechselte Hamilton nach erfolgreichen Kartjahren, die er als Teamkollege gemeinsam mit Nico Rosberg verbracht hatte, in die Formelklasse. Aus den beiden wichtigsten Nachwuchsserien, der F3 Euro Series und der GP2, trat er jeweils als Champion ab. Die herausragenden fahrerischen Leistungen überzeugten Dennis - zum ersten Mal in der Geschichte des McLaren-F1-Teams erhielt ein Neuling ein Cockpit.
Sensationelles Formel-1-Debüt
Die Formel-1-Karriere Hamiltons startete 2007 mit einem Knall: In seinen ersten neun Rennen erreichte er immer das Podest und führte umgehend die WM an. Die Tatsache, dass er dabei niemand anderen als Doppelweltmeister Fernando Alonso als Teamkollege hinter sich hielt, wertete die beeindruckende Performance Hamiltons noch weiter auf. Bis zwei Rennen vor Ende der Saison sah der nahezu fehlerfreie Rookie Hamilton wie der sichere Weltmeister aus.
Unter dem großen Druck der möglichen Sensation verspielte er mit zwei katastrophalen Patzern in China und Brasilien jedoch noch 17 Punkte Vorsprung auf Kimi Räikkönen - wohlgemerkt bei der alten Zehn-Punkte-Regel. Der Finne sicherte sich mit einem Zähler Vorsprung auf Hamilton und Alonso erstmals den Titel.
Titelgewinn beim Final-Thriller
Sein großes Ziel blieb dem jungen Heißsporn jedoch nicht lange verwehrt, denn nur ein Jahr später drehte er den Spieß zu seinen Gunsten um. Beim sensationellen Herzschlagfinale in Sao Paulo war der in Diensten von Ferrari fahrende Brasilianer Felipe Massa bereits für 39 Sekunden Weltmeister, ehe Hamilton in der letzten Kurve noch Timo Glock überholte und sich so die nötigen Zähler für einen Ein-Punkte-Vorsprung auf Massa sicherte. 2009 erwies sich der McLaren MP4-24 allerdings als zu langsam für einen erneuten Titelkampf und nach einer schwachen ersten Saisonhälfte blieb Hamilton trotz einiger starker Resultate nach der Sommerpause nur Gesamtrang fünf.
Neben dem amtierenden Weltmeister Jenson Button setzte Hamilton diesen Aufwärtstrend dann 2010 fort. Bis zum letzten Rennen in Abu Dhabi kämpfte er gegen das Red-Bull-Duo Sebastian Vettel und Mark Webber sowie Ferrari-Pilot Fernando Alonso noch um die WM-Krone, musste sich jedoch mit Endrang vier begnügen. Beim Saisonauftakt in Australien meldete sich McLaren 2011 mit dem zweiten Platz von Hamilton zurück. In China folgte der erste Sieg des Briten, während der Saison fiel er allerdings vorwiegend wegen seiner aggressiven Fahrweise auf. Am Ende der Saison belegte er den fünften Platz der Fahrerwertung. Bitter für Hamilton: Jenson Button holte 43 Punkte mehr als er. Erstmals musste er sich somit einem Teamkollegen geschlagen geben.
2012 entpuppte sich für Hamilton als Jahr zwischen Himmel und Hölle. Nach konstant starken Leistungen in Rennen und Qualifying und ausgestattet mit einem pfeilschnellen McLaren schickte sich der Brite an, zum zweiten Mal nach 2008 den ganz großen Wurf zu landen. Allerdings stoppten ihn immer wieder technische Defekte in aussichtsreichen Positionen, weswegen er trotz vier Siegen und drei weiteren Podestplatzierungen lediglich WM-Vierter wurde.
Wechsel zu Mercedes
2013 trat der Weltmeister, enttäuscht von der mangelnden Zuverlässigkeit und des rückständigen Entwicklungsniveaus McLarens, erstmals für ein anderes Team in der F1 an - Mercedes GP. An der Seite seines Kumpels Nico Rosberg sorgte er für einen großen Aufschwung bei den Silberpfeilen, sicherte sich den Sieg in Ungarn sowie vier weitere Podestplatzierungen und beendete die WM zum dritten Mal auf dem vierten Rang.
Im Folgejahr war Mercedes der Konkurrenz dank des neuen Motorenreglements turmhoch überlegen und rasch kristallisierte sich heraus, dass der Titel entweder an Hamilton oder Rosberg gehen würde. Im Lichte des teaminternen Duells kühlte die einstige innige Freundschaft zusehends ab, in Spa kam es sogar zur Kollision zwischen den Silberpfeilen. Obwohl Rosberg bereits wie der neue Champion aussah, schlug Hamilton im Herbst mit einer beeindruckenden Siegesserie zurück, löste Nigel Mansell als erfolgreichsten Briten ab und sicherte sich beim Finale in Abu Dhabi den Weltmeistertitel.
Im darauf folgenden Jahr brachte er den Titel bereits beim viertletzten Saisonrennen in Austin unter Dach und Fach. Mit nun drei Weltmeisterschaften steht Hamilton in der ewigen Bestenliste auf einer Stufe mit seinem großen Idol Ayrton Senna, seinem Landsmann Jackie Stewart, seinem Boss Niki Lauda sowie Nelson Piquet und Jack Brabham. Hamilton ist der zehnte Fahrer in der Geschichte, der drei oder mehr WM-Titel gewonnen hat und der erste britische Formel-1-Pilot, der zwei Titel in Folge feierte.
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