Top: Das 3. Training fand entgegen aller Erwartungen statt
Das ganze F1-Wochenende in Austin steht unter dem Eindruck des Hurrikans Patricia, der in diesen Tagen über Mittel- und Nordamerika hinweg zog und zieht. Das 2. Training am Freitag war bereits ausgefallen und die Wettervorhersage für den Samstagvormittag in Texas sah nicht gut aus. Doch letztlich konnte wenige Minuten vor dem Start der Session grünes Licht gegeben werden. Zwar fand das Qualifying im Anschluss nicht statt, doch immerhin konnten die Piloten ein paar Runden drehen. Sollte vor dem eigentlichen Rennen am Sonntag nicht mehr gefahren werden können, würden die Ergebnisse des 3. Trainings die Startaufstellung bestimmen.
Flop: Pech für n-tv: Einmal F1 - und dann passiert nichts
Die Verantwortlichen bei n-tv hatten sich vermutlich schon die Hände gerieben: Weil der Schwester-Sender RTL seine Samstags-Primetime für das Qualifying von Austin nicht freiräumen wollte und lieber "Das Supertalent" zeigte, landete die Übertragung der Session beim Nachrichtenkanal. Doch statt einer dicken Quote gab es die große Enttäuschung. In Texas standen angesichts des Regens die Reifen still und n-tv musste den Zuschauern mit einer Dokumentation über Niki Lauda die Zeit vertreiben.
Top: Die Formel 1 zeigt Humor: Viele Teams geben tolle Show-Einlagen
Nach längerem, vergeblichem Warten auf besseres Wetter wurde es Mechanikern, Ingenieuren und Fahrern zu langweilig. Zur Belustigung der Fans - und von sich selbst - gab es Entertainment ohne Ende in der Boxengasse. Es entstand ein richtiger Wettbewerb, wer die größere Show bietet. Toro Rosso bowlte mit Getränkedosen, Sauber und Force India bauten aus Kisten kleine Boxenfahrzeuge, die beiden Red-Bull-Piloten tanzten im Regen miteinander und Verstappen und Sainz (jeweils die Väter) saßen im Cockpit ihrer Söhne Probe - wobei Max´ Rennanzug bei Jos ganz schön spannte. Die spontanen Aktionen bewiesen Humor und boten Kollegen, Fans sowie Medien eine willkommene Abwechslung.
Flop: Nur Ferrari macht nicht mit
Die einzige Ausnahme im Fahrerlager bei diesem ausgelassenen Treiben war Ferrari. Soweit zu sehen war, beteiligte sich niemand aus der Scuderia an der Unterhaltungs-Session. Hatte Räikkönen schlechte Laune? War Vettel zu müde? Verhandelte Arrivabene etwa gerade heimlich mit Red Bull über einen Motorendeal in letzter Minute? Doch immerhin haben die Roten ganz offensichtlich ein Herz für die Natur. In Italien setzt man mitunter auf die Weissagung der Pflanzen, wie der heutige Ferrari-Tweet beweist.
Top: Bessere Wettervorhersage für Sonntag
Angesichts des strömenden, unaufhörlichen Regens am Freitag und Samstag konnte allen Beteiligten schon angst und bange werden, ob an diesem Wochenende in Austin überhaupt noch ein reguläres Formel-1-Rennen würde stattfinden können. Doch die Meteorologen geben Entwarnung: Der Höhepunkt der Schlechtwetter-Front über Texas wurde am Samstag erreicht. Am Sonntagmorgen Ortszeit könnte es zwar noch regnen, das Qualifying ist also noch nicht gesichert. Doch am Mittag wird das Tiefdruckgebiet, das den Zeitplan so durcheinanderbringt, davonziehen. Dem Rennen sollte also nichts im Wege stehen.
Flop: Motoren-Hickhack
In den vergangenen Wochen hatte es einigen Ärger und viel Verwirrung um die Motorensituation von Red Bull und Toro Rosso gegeben. Inzwischen scheint ein Deal mit Honda am realistischsten. Doch als sei das nicht schon genug, tauchte in Austin ein neues Thema auf: Offenbar plant Bernie Ecclestone, den Formel-1-Teams ab 2017 eine Art Billig-Motor von einem unabhängigen Lieferanten anzubieten - für rund ein Drittel der etwa 18 Millionen, die Mercedes und Ferrari von ihren F1-Kunden für die Aggregate verlangen. Anscheinend soll so die Macht der Hersteller eingedämmt werden. Eines der vielen Probleme, die sich dabei auftäten: Die nun geplante Power-Unit soll demnach kein Hybrid sein, so wie die aktuellen Motoren. Es würde also eine Zwei-Klassen-Gesellschaft drohen. Doch Klarheit wollte bislang kein Verantwortlicher schaffen.
Top: Fans harren gut gelaunt aus
Die Formel 1 hat in den USA ohnehin nicht die Popularität, die sie im Rest der Welt auszeichnet. Hinzu kamen heftiger Regen und Wind, die angesichts teilweise überfluteter Straßen nicht nur die Anreise erheblich erschwerten, sondern auch den Aufenthalt auf den Tribünen nicht gerade spaßig machten. Doch die Zuschauer in Austin ließen sich am Samstag nicht die Laune verderben. Eingehüllt in Regenjacken und Plastikplanen warteten sie geduldig jede neue Verschiebung ab, zeigten sich gut gelaunt und erfreuten sich an der Show in der Boxengasse, sofern sie von ihren Plätzen aus sichtbar war. Es gibt also offenbar eine ganze Reihe echter F1-Fans im Land.
Flop: Viele Quali-Verschiebungen, obwohl Absage absehbar war
Nachdem am Samstag überraschend doch das 3. Training hatte stattfinden können, regnete es unentwegt. Die Vorhersage für den Rest des Tages ließ auch keine entscheidenden Verbesserungen erwarten. Dennoch wurden die Fans, die vormittags noch aus Sicherheitsgründen ausgesperrt waren, auf das Gelände gelassen und das Qualifying wie geplant für 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit angesetzt. Doch das Wetter besserte sich nicht. Wieder und wieder wurde der Zeitplan um jeweils 30 Minuten nach hinten verschoben, obwohl es keine Anzeichen gab, dass die Strecke noch bei Tageslicht befahrbar sein würde. Denn selbst, wenn der Regen aufgehört hätte, wäre dies ja nicht gleichzeitig der Startschuss für das Qualifying gewesen. Erst nach drei Stunden des Wartens kam die - vorhersehbare - Ansage, dass erst am Sonntag gefahren werden soll. So stahl die Rennleitung letztlich allen Beteiligten unnötig kostbare Zeit.
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