Lewis Hamilton geht beim Russland GP am Sonntag von Startplatz zwei ins Rennen. Alle gewerteten Zeiten des Weltmeisters am Freitag und Samstag in Sochi waren langsamer als die seines Teamkollegen Nico Rosberg, der mit mehr als drei Zehnteln Vorsprung die Pole eroberte. Die Silberpfeile distanzierten ihre Konkurrenten erneut deutlich. Valtteri Bottas lag als Dritter fast eine halbe Sekunde hinter Hamilton. Wie schon bei den letzten beiden Rennen verpasste der WM-Führende damit die 50. Pole seiner Karriere.
Mercedes war im ersten Teil des Qualifyings mit härteren Reifen unterwegs als die meisten anderen Teams, fuhr aber schon zu diesem Zeitpunkt einen klaren Vorsprung heraus. Auch hier lag Rosberg bereits vorne. "Nico ist eine Sekunde schneller als ich?", fragte Hamilton ungläubig per Boxenfunk. In Q2 setzte der Brite dann zunächst die Bestzeit, wurde allerdings kurz danach wieder vom Deutschen unterboten. "Nico hat bei seiner schnellen Runde einen tollen Job gemacht", räumte Hamilton später ein. Teamchef Toto Wolff gab auf die Frage, ob Rosberg an diesem Wochenende bislang besser oder der Weltmeister einfach schlechter gewesen sei, zu Protokoll: "Rosberg war besser. Er war schon im 3. Freien Training richtig gut unterwegs und auch in jeder Session um den Tick schneller."
Im dritten und letzten Teil des Qualifyings war Rosberg dann gleich zu Beginn jene gut drei Zehntel schneller als Hamilton, die bis zum Ende Bestand hatten. Trotz einer komfortablen Führung gegenüber der Konkurrenz blieben beide Autos draußen, wohl um bislang fehlende Zeit auf der Strecke gutzumachen. Am Freitag hatten ausgelaufener Diesel und Regen die Fahrer aufgehalten, das dritte Training am Samstagvormittag wurde nach dem Crash von Carlos Sainz abgebrochen. Hamilton startete noch einen Versuch, doch die Pole zu erobern, rutschte aber von der Strecke und fuhr zurück an die Box. "Ich hatte einen Fehler in Bereich Kurve 13 und musste abbrechen", kommentierte er knapp.
Nach den Aussichten für das Rennen gefragt, sagte Hamilton: "Die Doppel-Pole ist toll für das Team. Wie man letztes Jahr gesehen hat, muss Startposition zwei nicht das Schlechteste sein." Damals war sah die Mercedes-interne Reihenfolge nach dem Qualifying genau anders herum aus, blieb beim Zieleinlauf allerdings gleich. Aktuell liegt der Spitzenreiter in der Fahrerwertung 48 Punkte vor Rosberg. Der deutliche Zeit-Vorsprung der Silberpfeile lässt für das Rennen einen Zweikampf um den Sieg vermuten. Der ehemalige Formel-1-Pilot Timo Glock kommentierte: "Nico muss morgen einen guten Start hinlegen und sich vor Lewis behaupten."
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