Fernando Alonso feiert in Russland Jubiläum. Zum 250. Mal nimmt der Spanier an einem Formel-1-GP teil. 32 Rennen konnte der Weltmeister von 2005 und 2006 bislang für sich entscheiden, dass in Sochi Nummer 33 folgt, ist höchst unwahrscheinlich. Bislang fährt McLaren-Honda den eigenen Ansprüchen hinterher. Für das Rennen bekommt Alonso zudem eine neue Power Unit, die ihm wieder saftige Strafversetzungen einbringt.

"Ich denke, es wird ein schwieriges Wochenende. Wir sind glücklich, wieder hier zu sein. Es ist das zweite Mal in Russland. Ich mag die Strecke, den Ort, Sochi ist eine schöne Stadt", äußert sich der Spanier zum Ambiente. Auf der Strecke erwartet er jedoch keine besonderen Erlebnisse. "Das Wochenende wird hart für uns. Wir sind nicht wirklich konkurrenzfähig. Wir werden um die Plätze im hinteren Teil des Feldes kämpfen, aber wir versuchen unser Bestes und wollen das Wochenende genießen", erklärt er.

Aufgrund des Umstandes, dass die Strecke dem Team ohnehin nicht entgegenkommt, bekommt Alonso gleich eine neue Power Unit. Honda investierte die letzten vier Tokens der Saison. "Ich erwarte einige Verbesserungen in Sachen Performance und auch Zuverlässigkeit. Aber das ist einer der Schritte, die wir vorrangig im Winter machen müssen", meint er. "Dieses Rennen ist nicht so gut für unser Auto, daher ziehen wir die Strafe hier und hoffen auf mehr Chancen in den nächsten Rennen. Wir werden die Verbesserungen des Motors eher in Austin als hier sehen", ist Alonso überzeugt.

In Japan war Fernando Alonso leichte Beute für die Konkurrenz, Foto: Sutton
In Japan war Fernando Alonso leichte Beute für die Konkurrenz, Foto: Sutton

Ob die neue Power Unit dem Anspruch gerecht wird, mehr als nur ein GP2-Fabrikat zu sein, als das es Alonso in Suzuka bezeichnete, bleibt abzuwarten. Im Winter allerdings sieht der 34-Jährige ein Ende des Hinterbänkler-Daseins. Mal wieder. "Das Problem ist bekannt. Es ist lokal, auf der Seite des Motors ebenso wie auf Seite des Autos", weiß er. "Aerodynamisch müssen wir einige Sachen verbessern. Die Richtung ist gut, mechanisch kommen Updates, um den Grip zu verbessern, ebenso für die Zuverlässigkeit. Wir hatten viele Ausfälle, zu viele, das müssen wir hinbekommen. Alle Probleme sind verstanden. Nun brauchen die Lösungen leider etwas Zeit und der Winter ist die beste Zeit, diesen Fortschritt zu machen", erklärt er.

Befürchtungen, Manor mit dem Mercedes-Aggregat und Haas als Ferrari-Kunde könnten McLaren 2016 in die letzte Startreihe stoßen, wischt er mit Selbstbewusstsein zurück. "Der McLaren wird eines der Top-Autos sein im nächsten Jahr. Das steht zu 100 Prozent fest, denke ich. Und wegen Manor... Bei allem Respekt für Manor, die könnten einen Flugzeugmotor einbauen, sie wären dennoch nicht weiter vorne", tönt er. Glücklich ist Alonso daher, dass für die kommende Saison Jenson Button als Teamkollege bestätigt wurde. "Es sind gute News für das Team, dass sie mit Jenson einen Weltmeister behalten haben. Er kann das Auto weiterentwickeln." Einen eigenen Rücktritt schloss er aus. "Ich habe drei Jahre Vertrag und werde 2016 und 2017 bei McLaren fahren."

Tolle Erinnerungen an bisherige Karriere

Doch das ist noch Zukunftsmusik. Anlässlich seines Jubiläums blickt Alonso gerne auf die vergangenen 15 Jahre in der Formel 1 zurück. "Ich fühle mich gut und privilegiert, diese Zahl erreicht zu haben. 250 Rennen bedeutet viel Erfahrung in der Formel 1, ich fühle mich aber auch ziemlich alt", lacht er. Seine Karriere begann er 2001 bei Minardi. "Bei Minardi war es der Teamspirit, der mir sofort aufgefallen ist. Du hast ein großes Team hinter dir, viele Leute, viel Marketing. Das Großartige ist, wenn du dann siehst, dass 100 Leute an der Strecke sind und 500 in der Fabrik und alle vereint sind wie eine große Familie", erinnert er sich.

Doch auch an seine spätere Zeit bei Renault, Ferrari und nun McLaren erinnert er sich gerne. "Bei Renault waren es klar die beiden Titel und Flavio [Briatore; Anm.] als Big Boss. Es war immer viel Spaß mit ihm", blickt Alonso zurück. "McLaren hat dieses neue Projekt mit Honda, das früher oder später Spaß bringt. Bei Ferrari war es diese tolle Erfahrung, wie speziell das Team ist. Alle Fahrer sollten irgendwann für Ferrari fahren. Ich bin sehr glücklich, dass ich für so viele Top-Teams gefahren bin und genieße all die Erfahrung", zieht er Bilanz.