Was sich Mercedes und Red Bull aktuell verbal liefern, erinnert mehr an ein Tennis-Match als an Formel 1. Hin und her spielen sich die Verantwortlichen den Ball, geht es um die Frage, ob Mercedes Red Bull 2016 denn nun seine Power Units zur Verfügung stellen möchte oder lieber nicht. Gelegentlich mischt sich auch noch Bernie Ecclestone mit ein, noch dazu werden lebhaft - aber ernstzunehmend - Theorien über einen TV-Boykott gegen die Silberpfeile als Strafe für ihre vermeintliche Sturheit gesponnen.

Zuletzt berichtete allerdings Christian Horner, Teamchef bei Red Bull, von einem neuerlichen Turnaround. Im österreichischen Fernsehen erklärte der Brite, es gebe neue Gespräche zwischen Mercedes und Red Bull, aber auch mit Ferrari. Erst kurz zuvor hatte der Aufsichtsratschef des Silberpfeil-Teams - Niki Lauda - berichtet, die Gespräche mit dem österreichischen Team und speziell Konzernboss Dietrich Mateschitz seien längst zum Erliegen gekommen. Geht also doch wieder was?

Nein, stimmt alles nicht, spielt Mercedes-Teamchef Toto Wolff nun erneut den Ball zurück. "Sie verhandeln, aber nicht mit uns. Im Sommer haben wir mit Red Bull gesprochen, dann haben wir die Vor- und Nachteile analysiert, aber es gab nicht einmal konkrete Verhandlungen. Auch die Gespräche waren im September vorbei", sagte Wolff beim Camp Beckenbauer, einem Kongress in Kitzbühel.

Im Sommer trafen sich Red Bull und Mercedes zu Gesprächen, wie hier in Spa, Foto: Sutton
Im Sommer trafen sich Red Bull und Mercedes zu Gesprächen, wie hier in Spa, Foto: Sutton

Horner: Wolff überhaupt nicht verantwortlich

Laut Horner sei Wolff allerdings nicht einmal die Person, mit der Red Bull gerade überhaupt verhandele. "Die Entscheidung liegt nicht bei Toto Wolff, das passiert auf höherer Ebene, der strategischen Unternehmensebene", hielt der Red-Bull-Teamchef bei Servus TV fest. Dass sein Pendant bei Mercedes davon allerdings nicht einmal weiß, darf durchaus bezweifelt werden.