Sechs Ausfälle in 14 Rennen, nur zweimal in den Punkten: So sieht die traurige Bilanz des ehemaligen Weltmeisters Jenson Button aus. Teamkollege Fernando Alonso schied bereits sieben Mal aus und schaffte auch nur zweimal in die Punkteränge. Die beiden erfolgsverwöhnten Piloten durchleben im Jahr eins von Hondas F1-Wiedereinstieg das dunkelste Kapitel ihrer Karriere. Anfangs hielten sich beide Piloten mit ihrer Kritik zurück, doch in Japan platzte Alonso der Kragen. So beschwerte sich der Spanier während des Rennens darüber, sein MP4-30 wäre zu lahm und eines F1-Autos nicht würdig. Harte Worte, die für viel Nachhall sorgten.

Alonso zieht Positives aus Japan GP

Doch zumindest etwas Positives kann der Spanier dem Japan GP abgewinnen. "Suzuka war offensichtlich eine große Herausforderung für uns, aber die Unterstützung der Fans war unglaublich, doch wir konnten noch mehr vom Rennen mitnehmen. Wir arbeiten hart an der Zuverlässigkeit und es war ermutigend, dass wir das Wochenende über keinerlei Probleme mit dem Auto hatten", sagte Alonso.

Das Streckenoutfit des Sochi Autodrom gefällt dem Spanier: "Sochi ist eine großartige Strecke. Das Layout und die engen Kurven, die man genau treffen muss, sind ein Genuss. Die zwei Geraden sind lang und dort erreichen wir hohe Geschwindigkeiten, was bedeutet, dass es dort für uns nicht einfach werden wird. Aber unser Auto ist gut ausbalanciert." Daher erhofft sich Alonso dennoch einige Gute Zweikämpfe und einen Fortschritt auf der Strecke.

Nach Russland im GP2-Boliden, Foto: Sutton
Nach Russland im GP2-Boliden, Foto: Sutton

Button mit Rückenwind

Mit Rückenwind geht Jenson Button nach Russland. Denn jüngst wurde die Vertragsverlängerung für nächstes Jahr bekanntgegeben. "Ich habe mich dem Team voll und ganz verschrieben und glaube fest an die harte Arbeit, die das Team in Woking und Sakura hinter den Kulissen an den Tag legt", tröstet sich der Brite. Das schlechte Abschneiden beim Großen Preis von Japan liege an der Natur der Strecke. Aber auch Button war schwer angetan von den japanischen Fans. "Vor Hondas Heimpublikum zu fahren, war eine unglaubliche Erfahrung und motivierte uns alle."

In Sochi erreichte der McLaren-Pilot vergangenes Jahr Platz vier. Dieses Jahr ist eine vergleichbare Platzierung aber utopisch. Dennoch freut er sich auf den Russland GP: "Es macht wirklich Spaß, auf einer neuen Strecke zu fahren. Die Strecke bietet eine Menge Grip. Deswegen freue ich mich, zu sehen, wir die Reifen dort funktionieren werden. Wir werden mit den Leuten aus beiden Garagen eng zusammenarbeiten, um das jeweils meiste aus jeder Session rauszuholen und einige Porbleme, die wir in Japan hatten, auszumerzen.

McLaren: Sochi Bilanz

McLaren in Sochi: Mit den Rängen vier und fünf durch Jenson Button und Kevin Magnussen gelang McLaren im Vorjahr eine gelungene Russland-Premiere.

Jenson Button in Sochi: Der Brite belegte im Vorjahr den vierten Platz, angesichts von 13 Sekunden Rückstand auf Rang drei war das Podium jedoch in weiter Ferne.

Fernando Alonso in Sochi: Alonso erreichte in der letzten Saison, als er noch in Diensten von Ferrari stand, den sechsten Platz.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Durch die Verlängerung mit Jenson Button ist zumindest einseitig etwas Ruhe ins Team gekommen. Doch das ändert nichts daran, dass das Team weit hinter den Zielvorgaben zurückliegt. Fernando Alonso ist in Japan bereits der Kragen geplatzt. Das Gebilde der schönen Welt, das Eric Boullier und Ron Dennis mit aller Kraft zusammenzuhalten versuchen, wird brüchiger. Für Russland wird der MP4-30 mit dem Mittelfeld nicht mithalten können. Somit bleibt ein weiterer Kampf zweischen Teamkollegen - mehr nicht.(Haris Durakovic)