Mit einem Funkspruch sorgte Fernando Alonso beim Japan GP für Aufsehen: Er fühle sich als würde er ein GP2-Auto fahren. "Ich bin zwar nie GP2 gefahren, aber so muss sich das anfühlen. Wir müssen mal verstehen, was da wirklich abgeht - wir fahren in einer ganz anderen Kategorie", sagte Alonso nach dem Rennen. Nun ranken sich Gerüchte, Fernando Alonso würde nach der aktuellen Saison McLaren erneut den Rücken kehren. Alonso-Intimus Carlos Sainz Jr. stellt sich dagegen und ist sich sicher, dass der zweifache Weltmeister nächstes Jahr im Grid stehen wird.

Gegenüber spanischen Medien sagte Sainz: "Ja, er wird nächstes Jahr im Grid stehen, weil er seiner Entscheidung noch eine Chance geben möchte." Die Entscheidung, von der der Toro Rosso-Pilot spricht, ist der Wechsel von Ferrari zu McLaren. "Nicht alles läuft derzeitig gut, aber ich denke, Fernando wird bleiben und weiterkämpfen." Dieses Jahr sei zwar ein Schlag für Alonso gewesen, aber Sainz ist sich sicher: "Fernando ist ein Samurai, der das Handtuch nicht so leicht wirft. Es kann nicht schlimmer werden, daher wird sich die Situation verbessern."

2015 ist das schwierigste Jahr in der Karriere von Fernando Alonso, Foto: Sutton
2015 ist das schwierigste Jahr in der Karriere von Fernando Alonso, Foto: Sutton

Rücktritt nicht unwahrscheinlich

Doch mit seiner Einstellung scheint Sainz Jr. weitestgehend allein zu sein. Gary Anderson, ehemals Technikchef bei Jordan und Jaguar, erkennt Stagnation beim britisch-japanischen Rennstall. "Ich sehe keine Anzeichen von Weiterentwicklung bei Honda", sagte er der brasilianischen Globo. "Ich habe keinen einzigen Beweis dafür gesehen. Eher im Gegenteil: Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sie auf verlorenem Posten sind." Auch David Coulthard hat seine Zweifel, dass Alonso noch ein weiteres Jahr bei McLaren bleiben wird: "Wenn er ein weiteres Jahr wie dieses fürchtet, muss er den Schritt machen."

Der Spanier selbst gibt sich kryptisch. Gegenüber dem spanischen Fernsehsender Movistar sagte er: "Mein natürlicher Instinkt zu gewinnen oder konkurrenzfähig zu sein, macht mich auf der Strecke erbarmungslos. Aber viele Leute sind daran gewöhnt, mich 30 Sekunden, nachdem ich aus dem Auto gestiegen bin, im Fernsehen zu sehen - eine Zeit von großer Anspannung und mit viel Adrenalin im Blut und gänzlich durchgeschwitzt, nachdem ich gerade mit 300 km/h Rennen gefahren bin." Daraus Rückschlüsse zu ziehen, sei seiner Meinung nach falsch.

Den Vorwürfen, Alonso sei zu ungeduldig mit dem Team, widerspricht er: "Du musst immer geduldig sein, denn selbst wenn es gut läuft, gibt es immer wieder schlechte Rennen oder Qualifyings. Du musst Geduld aufweisen können, nicht nur im Sport, sondern im Leben im Allgemeinen."