Die Worte mancher Rennfahrer haben auch noch Gewicht, wenn sie selbst schon lange nicht mehr aktiv im Rennsport dabei sind. Einer dieser Fahrer ist mit Sicherheit Nigel Mansell. Der Brite polarisierte zu aktiven Zeiten immens und überraschte nun mit der Aussage, dass er die Rundenzeiten von Lewis Hamilton durchaus mitgehen könnte.

Im Interview mit der britischen BBC antwortete Mansell auf die Frage, wie weit er an Hamiltons Fabelzeiten herankommen würde: "Ich würde sehr dicht an seine Zeiten herankommen, wenn nicht sogar identische Zeiten fahren" Eine Aussage, die aus dem Mund eines 62-Jährigen erst einmal ziemlich hochtrabend klingt. Doch Mansell relativiert schnell. "Die Sache ist, dass man es Runde für Runde nicht aufrechterhalten kann. Aber im Rennen, mit ein wenig Training schon. Gib mir ein paar Monate! Wenn der Körper es erlaubt, würden wir in dem Auto relativ leicht aufs Podium fahren."

Mansell glaubt, dass er mit dem Silberpfeil auch schnell wäre, Foto: Sutton
Mansell glaubt, dass er mit dem Silberpfeil auch schnell wäre, Foto: Sutton

Die Zukunft der Frauen

Ebenso offen sieht der ehemalige Weltmeister die Lage der Frauen in der Formel 1. In Zukunft wird man häufiger Fahrer des weiblichen Geschlechts in der Königsklasse auf vier Rädern antreffen. "Ich denke, das wird sehr bald kommen. Die Entwicklung der Autos, die Sicherheit und der Strecken ist sehr weit vorangeschritten", erklärt Mansell. "Es ist unglaublich. Diese Veränderungen helfen jedem, ein Formel-1-Auto zu fahren. Da man immer weniger physikalische Kraft braucht, um lenken zu können, muss man nicht mehr stark wie ein Ochse sein, um so ein Boliden in den Kurven halten zu können."

Doch auch einen weiteren Punkt spricht der Brite an, der die Formel 1 nicht nur für die Damenwelt einfacher macht. "Mit den Neuerungen an der Technik und des Computer-Zeitalters ist es heute ganz anders. Jetzt gibt es 350 verschieden Settings, im Gegensatz zu den zwei oder drei, die wir zu meiner Zeit hatten." Die wichtigste Eigenschaft, die man im Cockpit eines Formel-1-Autos benötigt, ist laut Mansell jedoch ein guter Instinkt. "Es ist sehr instinktiv. Jeder Sport, in dem man eine Entscheidung im Bruchteil einer Sekunde treffen muss, ist das", resümiert Mansell. "Du brauchst die Antwort, ohne überhaupt zu wissen, dass du eine Frage stellen musst. Wenn du Zeit zu überlegen hast, dann bist du schon zu spät. Und wenn es dann noch nicht zu spät ist, dann bist du zu langsam."