Warum liebst du den Japan GP so sehr?
Romain Grosjean: Suzuka ist vielleicht meine Lieblingsstrecke auf der Welt und das aus vielen, vielen Gründen. Natürlich habe ich an 2013 großartige Erinnerungen, weil ich das Rennen eine Zeit lang angeführt habe. Ich liebe die Strecke vor allem deshalb so sehr, weil sie eine gewaltige Herausforderung ist und weil die Zuschauer so leidenschaftliche Formel-1-Fans sind. Es gibt keine einzige Kurve auf dieser Strecke, die keine große Herausforderung ist. Wenn man eine Runde in Suzuka beendet, weiß man das wirklich zu schätzen. Denn man weiß, dass Mensch und Maschine auf die Probe gestellt wurden und dass man stolz sein kann, wenn man das Maximum aus allem herausgeholt hat.

Was sind die besonderen Herausforderungen in Suzuka?
Romain Grosjean: Es ist die Art von Strecke, bei der man die ganze Zeit über Verbesserungen findet, egal wie klein sie auch sein mögen. In dieser Hinsicht ist es eine ganz besondere Strecke. Sektor eins ist unglaublich und wenn man ihn beendet hat, kann man etwas durchatmen... Aber nicht lange. Aufgrund der sehr kleinen Auslaufzonen gibt es nicht viel Platz für Fehler und die Strecke ist ziemlich schmal, vor allem ganz oben auf dem Hügel. Ich liebe es. Jeder Meter der Strecke in Suzuka ist besonders und jeder Meter ist eine Herausforderung. Vor allem die Spoon-Kurve ist fantastisch, in einem Formel-1-Auto ist das ein richtiger Nervenkitzel.

Wo kann man in Suzuka am besten überholen?
Romain Grosjean: Es gibt ein paar gute Bereiche wie die erste Kurve, aber nur, wenn man aus der letzten Schikane gut rauskommt. Die vielleicht beste Stelle ist aber die Schikane selbst, nach der langen Gegengeraden und der 130R. Wenn man in den Windschatten kommt, kann man beim Anbremsen innen reinfahren. Es gibt außerdem eine kleine Chance in der Haarnadel und vielleicht auch in die Spoon-Kurve hinein, aber man muss mutig sein und muss sich normalerweise darauf verlassen, dass der Vordermann kooperiert. Suzuka ist eine recht schmale Strecke, daher ist es nicht so einfach, zu überholen. Aber es ist eine großartige Herausforderung und sehr befriedigend, wenn es einem gelingt.

Wie ist insgesamt die Erfahrung in Japan?
Romain Grosjean: Man muss die Fans erwähnen. Sie sind sicherlich besonders und einzigartig. Suzuka ist wohl der einzige Ort, bei dem am Donnerstag an der Strecke ankommt und die Tribünen sind fast voll! Sie spielen das Rennen im Nachhinein noch ein, zwei, drei Mal ab und die Fans bleiben an der Strecke, bis wir nach Hause gefahren sind. Sie sind hervorragende Fans, sehr loyal und sie wissen viel über den Sport. Es ist jetzt Teil ihrer Kultur und man kann sich nicht vorstellen, keinen Grand Prix in Japan zu haben. Wir müssen dort sowieso ein Rennen haben, denn ich freue mich darauf, jedes Jahr von den Fans einen Mini-Romain zu bekommen. Fantastisch!

Romain Grosjean sieht den E23 in Japan stärker als in Singapur, Foto: Sutton
Romain Grosjean sieht den E23 in Japan stärker als in Singapur, Foto: Sutton

Wie sehr wird der Kurs dem E23 liegen?
Romain Grosjean: Suzuka ist eine Strecke, die die guten Aspekte eines Chassis hervorhebt und es wird sicher ein besserer Ort sein, die Stärken des E23 zu nutzen als Singapur. In Suzuka kann der Fahrer bis zu einem gewissen Grad den Unterschied machen, vor allem in Sektor eins, daher werde ich dort sehr hart pushen, um das Maximum herauszuholen.

Wie wertest du den Singapur GP?
Romain Grosjean: Wir haben eine Strategie ausprobiert, die nicht funktioniert hat. Das kann man hinterher leicht sagen und wenn sie funktioniert hätte, wären wir ziemlich glücklich gewesen. Wir haben als Team über das Wochenende hinweg gut gearbeitet, um das Auto zu verbessern und das Qualifying war nach einigen harten Sessions davor ziemlich einträglich. Das Rennen war ziemlich hart, aber wir haben alles getan, was wir konnten. Leider hat es für uns nicht funktioniert. Ich hoffe, wir sind in der richtigen Position für eine gute Punktesammlung in Japan.

Wann wirst du deine Pläne für 2016 bekannt geben?
Romain Grosjean: Bald.