Die Einschränkungen beim Reifenluftdruck haben in Monza am Donnerstag hohe Wellen geschlagen. Daher wurde bis tief in die Nacht diskutiert und selbst am Freitagmorgen gab es noch einmal Änderungen. Jetzt steht fest: In Monza muss der Luftdruck bei 21 PSI vorne und 19,5 PSI hinten liegen, das sind 1,45 respektive 1,34 bar. Die bisherigen Drücke wurden von den Teams natürlich geheim gehalten, doch es wird von 18 PSI (1,24 bar) ausgegangen. Die Drücke liegen also geringfügig höher, werden aber für jedes Wochenende neu angepasst. Hier die Reaktionen von Fahrern und Funktionären vom Freitag.

Nico Rosberg: "Es ist nicht extrem anders. Man rutscht ein bisschen mehr, aber wenn es für die Sicherheit wichtig ist, dann nehmen wir das gerne in Kauf."

Lewis Hamilton: "Es war auf jeden Fall ein bisschen rutschiger, die Reifen können nicht die optimale Haftung aufbauen. Deshalb haben wir ein bisschen Grip verloren, aber nicht massiv. Eine große Sache wäre es gewesen, wenn der Druck um 5 PSI erhöht worden wäre. Das Team hat aber hart daran gearbeitet, um den Druck weiter runterzudrücken. Jetzt ist es nur 1 PSI oder so, da überhitzten die Reifen vielleicht ein bisschen stärker als in der Vergangenheit, aber das ist kein großes Problem."

Sebastian Vettel: "Es ist ein bisschen anders, aber ich glaube, man hat das auch in den Stunden, bevor es losging, noch ein bisschen gedrückt, damit es nicht zu extrem ist. Letzten Endes ist es für alle gleich, also wurscht."

Maurizio Arrivabene: "Was uns betrifft, haben wir gestern bereits alles gesagt. Wir hatten eine klare und konstruktive Diskussion und Erklärung mit beziehungsweise von Pirelli. Heute hatten wir ein weiteres konstruktives Meeting und werden uns künftig öfter treffen, um miteinander zu kommunizieren. Ich bin absolut zufrieden, was den Druck angeht. Wir haben klare Informationen von Pirelli und sind damit vollständig glücklich."

Nur bei einem ging es schief: Carlos Sainz Jr. schob seinen Dreher aber nicht auf Pirelli, Foto: Sutton
Nur bei einem ging es schief: Carlos Sainz Jr. schob seinen Dreher aber nicht auf Pirelli, Foto: Sutton

Nico Hülkenberg: "Ich merke nicht viel Unterschied. Pirelli hat es gestern noch runterreguliert, es ist also ein bisschen mehr Reifendruck als ursprünglich geplant, aber es ist nicht so dramatisch, dass man glaubt, man hat Holzreifen drauf. Es ist transparent für uns im Auto."

Paul Hembery: "Die Werte basieren auf Informationen, die wir von verschiedenen Teams eingeholt haben. Natürlich ist nicht jedes Team dasselbe, deshalb muss man die Analyse über das gesamte Feld verteilen. Wir haben heute keinerlei Blasenbildung gesehen, was eine Sorge ist, wenn man die Drücke erhöht. Von dem ausgehend, was wir gesehen haben, scheint es für eine große Mehrheit zu funktionieren."

Jenson Button: "Es scheint kein Problem zu sein; man kann immer noch schnell fahren, das ist nicht schlecht. Ich dachte, auf schnelleren Kursen würde das ein Problem werden, aber es ist alles okay. Ich denke, das Positive ist, dass die Reifendrücke für jeden funktionieren. Es gibt keine Probleme mit den Reifen, dazu wenig Abbau, das ist schön zu sehen in Sachen Sicherheit."

Alles in Lot: Paul Hembery scheint die nächste Krise überstanden zu haben, Foto: Sutton
Alles in Lot: Paul Hembery scheint die nächste Krise überstanden zu haben, Foto: Sutton

Daniel Ricciardo: "Ehrlich gesagt, ist es okay. Sie sind von dem, was sie ursprünglich gesagt haben, ja noch mal runtergegangen. Es ist nicht mehr so viel mehr. Es fühlt sich recht normal an. Und Monza ist ja sowieso ein einzigartiger Kurs."

Christian Horner: "Ich bin mir nicht sicher, was die Drücke sind: Sie gehen hoch und runter wie der Ellenbogen eines Geigers. Ich denke, Pirelli hat gut auf die Situation am letzten Rennwochenende reagiert. Hoffentlich wird es hier an diesem Wochenende keine weiteren Probleme geben. In den Longruns, die wir im Training vorgenommen haben, lief alles normal. Darauf haben wir uns heute hauptsächlich konzentriert."

Romain Grosjean: "Durch die Einschränkung im Bereich des Reifendrucks hat sich etwas die Arbeit verändert. Man kann spüren, dass es härter ist, zu fahren und die Reifen zu managen. Einige Autos werden mehr als andere zu kämpfen haben. Auf eine Runde im Qualifying wird es sich nicht so sehr auswirken, eher im Rennen. Wir haben noch etwas Arbeit vor uns, um es richtig hinzubekommen, aber ich bin sicher, dass wir eine Lösung finden, um es effizienter zu machen. Ich bin sicher, dass wir in der Fahrerbesprechung darüber sprechen werden. Wir wollen natürlich frei im Setup unserer Autos sein, aber die Sicherheit geht vor. Wenn Pirelli glaubt, dass das der sicherste Weg ist, dann ist es in Ordnung."

Die Lotus-Piloten spürten als einzige einen größeren Effekt, Foto: Sutton
Die Lotus-Piloten spürten als einzige einen größeren Effekt, Foto: Sutton

Pastor Maldonado: "Mit mehr Druck rutscht das Heck etwas mehr als sonst, besonders auf einer Runde. Wenn du am Anfang mehr rutschst, wirst du auch später mehr rutschen. Wir müssen mehr darauf achten. Ich sehe die Daten der Pirelli-Analyse nicht, aber meiner Meinung nach wird man Teams sehen, die zweimal stoppen und welche, die es nur einmal machen."

Max Verstappen: "Der Druck war nur am Ende ein bisschen höher, denn am Morgen haben sie das Limit ja noch einmal verändert. Wir haben nicht viel bemerkt."

Carlos Sainz Jr.: "Es ist kein großer Unterschied. Es fühlt sich normal an. Die Topzeiten sind sehr schnell. Es gibt auch keinen Unterschied zwischen Longrun und Shortrun. Nichts Außergewöhnliches."