Auch das zweite Freie Training zum Italien GP beendeten die Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg auf den ersten beiden Plätzen. Auf dem Autodromo Nazionale Monza fuhr der Brite wie schon in der ersten Session die schnellste Zeit. Teamkollege Rosberg kam dem WM-Leader allerdings deutlich näher, auch die restliche Konkurrenz rückte näher an die Spitze heran. Vettel beim Ferrari-Heimspiel erneut auf Platz drei.

Die Platzierungen: Hamilton vor Rosberg - aber es war knapp. Dem Deutschen fehlten am Ende nur 0,021 Sekunden auf die 1:24.279 Minuten seines Teamkollen. Dahinter sortiere sich wie schon am Vormittag Sebastian Vettel ein. Während dem Heppenheimer im ersten Training noch mehr als anderthalb Sekunden auf die Spitze fehlten, kam er am Nachmittag bis auf 0,759 Sekunden heran.

Force India ist ein ernsthafter Gegner für Ferrari, Foto: Sutton
Force India ist ein ernsthafter Gegner für Ferrari, Foto: Sutton

Dahinter unterstrich Force India die starke Form. Sergio Perez reihte sich hinter Sebastian Vettel ein und schlug Teamkollege Nico Hülkenberg knapp. Kimi Räikkönen reihte sich hinter dem Force-India-Duo auf Rang sieben ein. Auch Lotus macht auf dem Highspeed-Kurs einen guten Eindruck: Grosjean wurde Siebter, Maldonado Achter. Bottas und Massa komplettierten die Top-10.

Sauber fuhr nach einer Setup-Änderung erst spät mit den weichen Reifen. In Kombination mit der verbesserten Strecke scheinen sich die Umbauarbeiten gelohnt zu haben: Felipe Nasr landete auf Rang elf, Marcus Ericsson dahinter. Als bester Renault-befeuerter Pilot sortierte sich Daniel Ricciardo auf dem 13. Platz ein.

Die Zwischenfälle: Daniel Ricciardo musste zu Beginn des Trainings im ersten Gang zurück an die Box fahren. Der Red Bull ließ sich nicht mehr schalten, fast eine gesamte Runde musste der Australier im Schleichtempo zurücklegen. Die Mechaniker konnten das Problem allerdings schnell beheben, so dass er später wieder auf Zeitenjagd gehen konnte.

Button verbrachte das 2. Training in der Garage, Foto: Sutton
Button verbrachte das 2. Training in der Garage, Foto: Sutton

Auch am Auto von Teamkollege Daniil Kvyat gab es Probleme. Der Russe konnte erst mit einer halben Stunde Verspätung richtig ins Geschehen eingreifen. Noch schlimmer war das Training nur für Jenson Button. Wegen Arbeiten am Energierückgewinnungssystem konnte er lediglich drei Runden absolvieren.

Für einen kleinen Schreckmoment sorgte Max Verstappen, als er beim Anbremsen auf die Ascari-Schikane zu weit ausholte und auf dem Gras bremste. Nur knapp konnte er einen Einschlag in die Reifenstapel verhindern. Im Gegensatz zu Teamkollege Carlos Sainz am Vormittag konnte Verstappen aber aus eigener Kraft wieder an die Box zurückkehren.

Die Technik: Monza eben, also Mini-Flügel. Die in FP1 gesichteten Test-Aufbauten waren am Nachmittag nicht mehr an den Boliden angebracht. McLaren fuhr - sofern die Autos auf der Strecke waren - wieder mit der alten, längeren Nase.

Das Wetter: Ein schöner Spätsommertag im Norden Mailands. 26 Grad wurden gemessen, auf dem Asphalt stieg das Quecksilber auf 36 Grad. Der Regen soll erst am Abend kommen.

Wolken, aber kein Regen über dem Autodromo Nazionale Monza, Foto: Sutton
Wolken, aber kein Regen über dem Autodromo Nazionale Monza, Foto: Sutton

Die Analyse: Wenig überraschend, aber: Einen Mercedes muss man fahren. Acht Piloten unter den ersten zehn haben eine Power Unit von Mercedes im Heck. Nur die Werks-Ferrari können im Mercedes-Konzert ein wenig mitspielen. Auf eine Runde kann Force India Ferrari durchaus gefährlich werden, über die Renndistanz sollte Ferrari aber einen klaren Vorteil haben.

Zwischen Hamilton und Rosberg vorne an der Spitze wird es enger. Auf den Medium-Reifen hatte der Brite die Nase erneut deutlich vorne, auf den Softs konnte Rosberg den Rückstand deutlich verkleinern. Nach den ersten beiden Sektoren war der Deutsche sogar schneller. Die Rundenzeiten sind übrigens deutlich schneller als im Vorjahr - das allerdings ist auch der weicheren Reifenwahl Pirellis geschuldet.