Dass McLaren-Honda 2015 keine Bäume mehr ausreißen wird, ist Fernando Alonso völlig bewusst. So hält der Spanier von der Ansage Hondas, bereits in Spa eine ähnliche Leistung erzeugen zu können wie Ferrari wenig. Das werde länger dauern. "Wir haben hier eine neue Evolution des Motors und es wird hoffentlich immer besser. Aber vielleicht ist der Leistungsgewinn nicht so groß, wie ich gelesen habe. Die Positionen aufzuholen wird länger dauern als nur ein Rennen. Es sind kleine Schritte, aber sie gehen in die richtige Richtung", sagt Alonso.

Für den ehemaligen Doppelweltmeister liegt der Fokus bereits auf der kommenden Saison. "Es ist wichtig, die Dinge für nächstes Jahr hinzubekommen. Deshalb ist das hier ein guter Test für unseren Motor", sagt Alonso, den am Sonntag - genau wie Teamkollege Jenson Button - wegen Motorenwechsels eine Strafversetzung erwartet. Den Belgien GP habe sich McLaren dafür bewusst ausgesucht.

"Es besteht kein Zweifel daran, dass das Auto besser wird. Aber die Charakteristiken der nächsten beiden Grands Prix - Spa und Monza - sind ziemlich schwierig für uns. Wir sind hier nicht super konkurrenzfähig. Deshalb ist es der beste Ort für uns, um ein paar Strafen zu bekommen", erklärt Alonso. "Es wird ein Wochenende, an dem wir ruhig bleiben, den Motor testen und Informationen sammeln müssen, wie sich die Pace verbessert. Es gibt jetzt eben Rennen, die wir ein wenig opfern müssen, Strafen bekommen und bei denen wir wegen des Layouts nicht so konkurrenzfähig sind", führt er weiter aus.

In Ungarn erzielte McLaren das erste passable Resultat der Saison, Foto: Sutton
In Ungarn erzielte McLaren das erste passable Resultat der Saison, Foto: Sutton

Alonso: Nur nicht in Panik verfallen

Auch sei das sicherlich nicht die letzte Strafe des Jahres, was es in Saisonhälfte zwei schwer machen werde weitere gute Resultate wie zuletzt in Ungarn einzufahren. Kein Problem für Alonso. "Wenn wir die Resultate nicht bekommen, dürfen wir nicht in Panik verfallen. Wir versuchen die Performance zu verbessern, die noch nicht gut genug ist, was Power Unit, Aerodynamik und mechanischen Grip betrifft. Da gibt es viele Dinge, die wir hinbekommen müssen, um konkurrenzfähig zu sein und um Weltmeisterschaften zu kämpfen", sagt Alonso.

Dennoch: Der Spanier wäre nicht Rennfahrer, würde er nicht trotzdem immer versuchen, jede Gelegenheit zu nutzen. "Natürlich müssen wir in den nächsten Rennen auch maximal punkten, wenn wir die Chance haben wie in Ungarn", fordert Alonso. "Aber wenn es nicht so kommt, muss uns das nicht frustrieren. Wir müssen einfach bei unserer Richtung bleiben."

Noch dazu dürfe man nur wegen eines guten Sonntags jetzt nicht plötzlich immer von ähnlichen Leistungen ausgehen. "Die Performance des Autos in Ungarn war gut. Wir waren im Pack und konnten mit ein paar Leuten kämpfen, mit denen wir in anderen Rennen nicht kämpfen konnten. Aber gleichzeitig hatten wir viel Glück, weil ich glaube 13 Autos Probleme hatten mit Defekten und mechanischen Dingen. Ich denke es war die Kombination aus beidem. McLaren ein bisschen konkurrenzfähiger und ein bisschen mehr Glück. Das war ein fünfter Platz, aber wir müssen uns unabhängig von den Resultaten - ob gut oder schlecht - auf das Auto für nächstes Jahr fokussieren. Die verbleibenden Rennen sind ein Test. Wir müssen einfach weiterarbeiten", sagt Alonso.