Gewohnt Silber präsentiert sich nach zehn von 19 Rennen die aktuelle Tabellenspitze mit Lewis Hamilton in Front. Mit 202 Punkten ist der Mercedes-Pilot aktuell der fleißigste Sammler im Fahrerfeld. Im Gegensatz zu den beiden Manor-Piloten Roberto Merhi und Will Stevens. Sie konnten in dieser Saison noch gar nicht punkten und bilden damit das Schlusslicht der Tabelle.

Nichts Neues also. Doch ein Blick auf die Punktetabelle aus dem Vorjahr verrät, wer in der ersten Saisonhälfte besonders fleißig war - und wer im WM-Punkte-Vergleich der große Verlierer ist.

Hinweis: Da der Deutschland-Grand Prix in diesem Jahr ausgefallen ist, werten wir die Punkte vom letzten Jahr in unserem Vergleich ebenfalls nicht.

Alonso, Ricciardo und Button als große Verlierer

Wenn man Fernando Alonsos Wechsel von Ferrari zu McLaren in Zahlen ausdrückt, dann wären das 105 zu elf, oder Rang vier zu Position 15. Oder auch ein Desaster. Mit ganzen 94 Punkten weniger ist der Spanier der große Verlierer in unserem Halbzeit-Vergleich.

Ein Podestplatz in China und einen Stammplatz im Mittelfeld bescherten dem Ferrari-Piloten 2014 Rang vier in der WM-Tabelle. Eine Position, von der Alonso aktuell nur noch träumen kann. Seit sich sein neuer Rennstall McLaren wieder mit Honda zusammenschloss, kann der Spanier kaum noch punkten. Fünf Ausfälle, ein Zähler in Großbritannien und glückliche zehn Punkte in Ungarn lautet die triste Ausbeute des McLaren-Fahrers. Auch Alonso ist das bewusst. "Es ist eine schwierige Saison für mich", gab er trotz Platz fünf in Ungarn nach dem Rennen zu. Für die Zeit nach der Sommerpause hofft er auf Verbesserung. "Wir werden unsere Konkurrenzfähigkeit steigern, genauso wie die Zuverlässigkeit und die Performance."

Fernando Alonso und Jenson Button gehören zu den großen Verlieren im Punkte-Vergleich zur Saisonhalbzeit, Foto: Sutton
Fernando Alonso und Jenson Button gehören zu den großen Verlieren im Punkte-Vergleich zur Saisonhalbzeit, Foto: Sutton

Auch Teamkollege Jenson Button schneidet im Vergleich zu 2014 nicht besser ab. Konnte der McLaren-Pilot im letzten Jahr noch 56 Zähler am WM-Konto verbuchen und sich damit auf Rang acht positionieren, sind es in der aktuellen Saison erst sechs Punkte, und damit Position 17 in der WM-Tabelle.

Ein Schicksal, welches in diesem Jahr vielleicht auch Daniel Ricciardo nachempfinden kann. Der immer strahlende Australier sammelte 2014 noch fleißig Punkte im RB10: Seine ersten zwei Siege in Kanada und Ungarn, und Plätze am Podium in Spanien, Monaco und Großbritannien ließen den Red-Bull-Pilot mit 131 Punkten und Rang drei strahlend in die Sommerpause gehen. Verglichen zu den aktuell gesammelten 51 Zählern ist das ein Minus von 72 Punkten auf Ricciardos Punktebilanz - und auch nur Rang sieben in der Tabelle.

Schöne Erinnerung: 2014 fuhr Daniel Ricciardo in Kanada zum ersten Mal aufs Siegerpodest, Foto: Red Bull Racing
Schöne Erinnerung: 2014 fuhr Daniel Ricciardo in Kanada zum ersten Mal aufs Siegerpodest, Foto: Red Bull Racing

Ferrari der klare Gewinner

Ganz im Gegensatz zum ehemaligen Teamkollegen. Mit Platz drei ist Sebastian Vettel aktuell der erste Verfolger der Silberpfeile Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Mit zwei Siegen in Malaysia und Ungarn, sowie fünf weiteren Auftritten am Podium in Australien, China, Spanien, Monaco und Großbritannien sammelte der Ferrari-Pilot bisher stattliche 160 Punkte. Und vom Sammeln kann der Deutsche nicht genug bekommen. "Ich werde versuchen das Unmögliche möglich zu machen", lautet Vettels Kampfansage an Mercedes.

Eine Position, in der sich der Deutsche im vergangenen Jahr noch nicht befand. Damals noch für Red Bull am Steuer, fuhr Vettel in den ersten zehn Läufen nur in Malaysia und Kanada auf das Podium. Magere 76 Punkte bescherten dem Deutschen zur Sommerpause mit Rang sechs damit nur einen Platz im Mittelfeld der WM-Tabelle. Die Wende brachte nun Ferrari - und ein Plus von 84 Punkten ist der Beweis. Damit krönt sich der 28-Jährige klar zum großen Gewinner in unserem Halbzeit-Vergleich.

Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen jubeln über einen ordentlichen Punktezuwachs im Vergleich zum Vorjahr, Foto: Sutton
Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen jubeln über einen ordentlichen Punktezuwachs im Vergleich zum Vorjahr, Foto: Sutton

Auch Stallkollege Kimi Räikkönen kann mit einem Gewinn von 49 Zählern im Vergleich zum letzten Jahr mit einer positiven Bilanz die Sommerpause genießen. Ein Argument, welches der Iceman auch bei den Verhandlungen um seinen Verbleib bei Ferrari einbringen könnte. Denn der Finne schneidet in dieser Hinsicht weitaus besser ab, als alle anderen heißen Kandidaten auf sein Cockpit.

Valtteri Bottas ist laut Halbzeit-Vergleich eine "Nullnummer". 77 Zähler hat der Williams-Pilot in dieser Saison gesammelt, das ist auf den Punkt genau dieselbe Anzahl wie 2014. Und Nico Hülkenberg, um den ebenfalls Ferrari-Gerüchte im Umlauf sind, hat bisher im Vergleich sogar Punkte liegenlassen. Waren es im letzten Jahr noch 63 Zähler zur Sommerpause, hat der Deutsche aktuell nur 24 Punkte gesammelt.

Hamilton fleißiger als Rosberg

Lewis Hamilton hingegen ist als fleißiger Punktesammler durchaus bekannt. Im letzten Jahr brachte ihm das zu Saisonende den zweiten WM-Titel. Das soll auch 2015 wiederholt werden, deshalb wundert es nicht, dass der Mercedes-Pilot in diesem Jahr sogar noch einen Gang zugelegt hat. Ein Plus von 26 Punkten kann der Brite zur Halbzeit auf seinem Konto verbuchen. Eine Statistik, in der der Brite abermals seinen Teamkollegen Nico Rosberg überholt. Dieser konnte in der aktuellen Saison erst vier Zähler mehr als 2014 sammeln.