"Ich bin überhaupt nicht zufrieden. Das war einfach ein wirklich schlechter Arbeitstag", fasste Lewis Hamilton nach dem Ungarn GP zusammen. Verpatzter Start von der Pole Position, Ausritt ins Kiesbett, Kollision und Strafe - für den Weltmeister kam am Sonntag in Ungarn alles zusammen.

Noch während des Rennens entschuldigte sich der Brite über Funk bei seinem Team für die zahlreichen Schwierigkeiten. "Bei mir ist alles drunter und drüber gegangen", sagte Hamilton einigen Journalisten nach dem Rennen und fügte selbstkritisch hinzu. "Ich habe keine Worte dafür, es war einfach eine wirklich schlechte Leistung von mir und Fehler wo man hinsieht. Ich weiß nicht, ob es fehlende Konzentration war."

Schlechtes Rennen von Beginn an

Am Samstag feierte der Brite noch seine überlegene Pole Position und galt in den Augen vieler bereits als klarer Rennsieger. Am Start musste der Mercedes-Pilot allerdings nicht nur seinen Teamkollegen Nico Rosberg, sondern dazu noch beide Ferraris ziehen lassen und fand sich auf Rang vier wieder. "Mein Start war nicht ideal und die Ferrari kamen schnell vom Fleck weg. Plötzlich wurde ich also von beiden Seiten attackiert", erklärte Hamilton nach dem Rennen wortkarg.

Der nächste Patzer folgte auf dem Fuße. Nur wenige Kurven später kam Hamilton mit blockierenden Rädern von der Strecke ab, musste durchs Kiesbett und verlor zahlreiche Positionen. Sofort war der Schuldige gefunden: Nico Rosberg. Über Funk bescherte sich der Weltmeister bei seinem Team, Rosberg hätte ihn abgedrängt. Davon wollte er nach dem Rennen nichts mehr hören. "Ich weiß es nicht, wir müssen das analysieren. Das kümmert aber auch niemanden mehr", so Hamilton.

Lewis Hamilton im Duell gegen Daniel Ricciardo, Foto: Sutton
Lewis Hamilton im Duell gegen Daniel Ricciardo, Foto: Sutton

Immer die falschen Entscheidungen getroffen

Auf Platz zehn zurückgefallen tat sich der Weltmeister schwer, wieder nach vorne zu kommen. Erst das Safety Car brachte ihn wieder in Schlagdistanz und sofort wurde ihm per Funk mitgeteilt, dass der Sieg noch in Reichweite sei. Den Angriff auf die 25 Punkte startete der Weltmeister sofort und traf dabei auf Daniel Ricciardo. Beim Duell der beiden Piloten kam es zur Kollision und Hamilton musste in der Folge eine Durchfahrtsstrafe ableisten. "Es war keine Absicht, aber meine Schuld. Er fuhr außen herum eine enge Linie und ich verlor einfach Grip, die Fahrbahn ging mir aus und ich rutschte mit Untersteuern in ihn herein", schilderte Hamilton seine Sicht der Dinge. "Ich habe Druck gemacht, nie aufgegeben, aber es gab so viele Hindernisse", rechtfertigte Hamilton. "Es gab immer zwei Richtungen und jedes Mal entschied ich mich für die falsche."

Wieder auf der Strecke arbeitete sich der Brite von Rang 13 nochmals in die Top-6 nach vorne und landete damit vor seinem ersten WM-Verfolger Rosberg. Mit 202 Punkten liegt er nun 21 Zähler vor Rosberg und 42 vor Sieger Sebastian Vettel im Ferrari. Wirklich freuen konnte sich Hamilton über diese Schadensbegrenzung allerdings nicht. "Heute war wirklich ein bizarrer Tag. Verdiene ich die Punkte? Ich gab niemals auf und hatte eine gute Pace. Dank Gottes Gnade habe ich Punkte erhalten, aber ich werde mir jetzt eine Pause gönnen und stärker zurückkommen", verabschiedete sich der Weltmeister in die Sommerpause.