Fernando Alonso zeigte im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn vollsten Körpereinsatz. Weil sein Wagen liegengeblieben war, sprang der McLaren-Pilot kurzerhand aus dem Cockpit und schob den Boliden mit eigener Muskelkraft zurück an die Boxen. Alonso war allerdings beileibe nicht der erste Pilot, der selbst Hand anlegte, wie das Bildarchiv von Motorsport-Magazin.com belegt. Wir haben einige Beispiel aus der langen Geschichte der Formel 1 zusammengetragen.

Sebastian Vettel

Foto: Sutton
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Sebastian Vettels letztes Jahr in Diensten von Red Bull war wenig berauschend. Als amtierender Weltmeister feierte der Heppenheimer 2014 keinen einzigen Sieg - nicht zuletzt, weil der Renault-Motor regelmäßig streikte. Schon bei den Testfahrten vor Saisonbeginn blieb Vettels Bolide regelmäßig liegen und der Deutsche war sich nicht zu schade, den Streckenposten unter die Arme zu greifen, wenn es darum ging, den Wagen zurück an die Boxen zu schieben.

Alexander Wurz

Foto: Sutton
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Alexander Wurz wurde von seinem Benetton im Training zum Großbritannien GP des Jahres 1999 im Stich gelassen. Der Österreicher schob den Wagen daraufhin selbst in Boxengasse, wo ihn die Mechaniker in Empfang nehmen konnten. Nicht nur aufgrund dieses Vorfalls wird Wurz das Rennwochenende wohl nicht in bester Erinnerung haben, denn als Zehnter blieb er ohne Punkte.

Nigel Mansell

Foto: Sutton
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Was Körpereinsatz bedeutet, exerzierte Nigel Mansell 1984 in Dallas eindrucksvoll vor. Der Lotus des Briten blieb in der letzten Runde kurz vor der Ziellinie liegen, woraufhin Mansell aus dem Cockpit sprang und den Wagen mit reiner Muskelkraft über die verbleibende Distanz bewegen wollte. Wenige Meter vor der Ziellinie brach er jedoch vor Erschöpfung zusammen und musste von den Streckenposten notversorgt werden. Aufgrund seiner zurückgelegten Distanz wurde Mansell dennoch als Sechster gewertet und machte einen Punkt - ein kleiner Trost für die enorme Anstrengung.

Andrea de Cesaris

Foto: Sutton
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Kein anderer Formel-1-Pilot führt so viele Negativstatistiken wie Andrea de Cesaris an. Der Italiener nahm an 208 Grands Prix teil, ohne einen einzigen zu gewinnen, und weist eine exorbitante Ausfallquote von 71% auf. Da verwundert es nicht, dass de Cesaris jede sich bietende Gelegenheit nutzte, um ein Erfolgserlebnis zu feiern. So auch 1991 in Belgien, als er in der letzten Runde liegenblieb und seinen Jordan händisch über die Ziellinie beförderte. Der Lohn: Platz vier und damit eines seiner besten Karriereergebnisse.

Graham Hill

Foto: Sutton
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Wer glaubt, in der Urzeit der Formel 1 wurde nicht auch schon mit den Händen angepackt, irrt gewaltig. Als Beispiel sei Graham Hill genannt, der 1967 in Kanada seinen Lotus nach einem Dreher mit Muskelkraft wieder auf Kurs brachte, um danach den vierten Platz herauszufahren. Es war eine von nur drei Zielankünften des Briten in dieser Saison.