Die Ausgangsposition könnte durchaus schlechter sein: Am Sonntag wird Sebastian Vettel beim Großen Preis von Ungarn direkt hinter Lewis Hamilton starten. Es ist bereits das fünfte Mal, dass der Ferrari-Pilot in dieser Saison von Platz drei losfährt. Seine Bilanz: In Österreich verlor er einen Platz, in Monaco gewann er im Rennen um einen Rang und in Spanien und China fuhr Vettel seine Startposition ins Ziel.

Was wohl in Ungarn drinnen ist? "Wir müssen uns auf den Start konzentrieren und schauen, dass wir gut wegkommen", so der Deutsche am Samstag. Chancen, sich zumindest einen Silberpfeil zu schnappen, sieht Vettel durchaus. Seine Startposition spricht für ihn. "Normalerweise ist es hier ein bisschen ein Vorteil von der linken, sauberen Seite zu starten, das stimmt", bestätigt der 28-Jährige.

"Ich werde versuchen, dass ich alles richtig mache mit der Kupplung und der Rest zeigt sich dann bis zur Kurve eins", bleibt Vettel aber noch entspannt. Sein Ziel ist aber klar: "Wenn wir dann natürlich den Platz dem Nico wegnehmen können, dann wäre das toll."

Vettel hofft, sich am Sonntag zumindest einen Silberpfeil zu schnappen, Foto: Sutton
Vettel hofft, sich am Sonntag zumindest einen Silberpfeil zu schnappen, Foto: Sutton

Silberne Dominanz brechen

Denn die ewige Dominanz der Silberpfeile ist nicht nach Vettels Geschmack. "Es ist nicht schön, immer dieselben Autos vor sich zu haben", erklärt der Deutsche. "Und ich denke, es gibt viele Leute die darauf hoffen, dass sich das bald mal ändert", ist der Ferrari-Pilot überzeugt.

Vettel weiß aber auch, dass das nicht von heute auf morgen passieren wird. "Die [Mercedes] machen einen guten Job - das ganze Team. Sie haben ein gutes Auto, einen guten Motor, aber auch die zwei gute Fahrer. Das muss man zugeben." Beunruhigt ist er aber deshalb noch lange nicht. "Ich bin zuversichtlich, dass es eines Tages passieren wird", so der Deutsche. "Und morgen, da werden wir sehen. Es kann viel passieren, es wir ein enges Rennen", ist Vettel überzeugt.

Daniel Ricciardo lauert am Sonntag auf Startposition vier neben Sebastian Vettel, Foto: Sutton
Daniel Ricciardo lauert am Sonntag auf Startposition vier neben Sebastian Vettel, Foto: Sutton

Gefahr von hinten

So eng, dass sich der Deutsche am Sonntag auch um die Autos hinter sich Gedanken machen sollte. Mit Daniel Ricciardo neben ihm, Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas in Startreihe drei und Daniil Kvyat und Felipe Massa dahinter lauern gleich fünf ähnlich schnelle Boliden hinter dem Deutschen. "Ich glaube von der Pace her ist es ziemlich ausgeglichen. Mit den zwei Ferraris, zwei Williams und zwei Red Bulls - das wird eng", ist sich Vettel über die Gefahr von hinten aber im Klaren.

"Auf der anderen Seite ist es hier am Hungaroring aber auch schwierig zu überholen. Deswegen freue ich mich natürlich, dass ich zumindest in der Startaufstellung vorne stehe", hofft Vettel auf diesen Vorteil. "Wenn es dann die Möglichkeit gibt, auch nach vorne anzugreifen, dann müssen wir sie wahrnehmen", stellt der Deutsche das Ziel um Rosbergs Platz noch einmal klar.

"Wenn wir von heute auf morgen denselben Schritt wie vom Freien Training auf das Qualifying machen, dann würden wir das Rennen wohl sicher gewinnen", erklärt Vettel, fügt aber hinzu: "Ich denke, man muss realistisch bleiben und einsehen, dass es schwer sein wird Mercedes zu schlagen."