Keine 30 Meilen liegen zwischen Enstone und Silverstone. Trotzdem war für Lotus der Großbritannien GP selbst diese kurze Anreise nicht wert. Weder Pastor Maldonado, noch Romain Grosjean kamen über die erste Runde hinaus. Romain Grosjean musste seinen Boliden schon in Kurve drei abstellen, Pastor Maldonado kam immerhin noch ein paar Meter weiter.

Die Fernsehbilder lieferten nicht ganz Aufschluss darüber, was kurz nach dem Start passiert war. Man konnte nur sehen, wie sich die beiden Lotus berührten und infolge dessen Fernando Alonso in seinen Teamkollegen hineinkrachte. Für Jenson Button und Romain Grosjean war das Rennen sofort zu Ende, Pastor Maldonado musste seinen Lotus wenige hundert Meter weiter abstellen.

"Ich dachte erst, dass ich einen Plattfuß hätte, an die Box zurückfahren und anschließend das Rennen wieder aufnehmen kann, aber leider war der Schaden am Auto größer und ich musste aufgaben", konstatierte ein enttäuschter Maldonado nach seinem kurzen Rennvergnügen.

Aus Sicht von Grosjean war Daniel Ricciardo der Verursacher des Unfalls. "Daniel muss gedacht haben, dass seine Bremsen und Reifen ihn besser verzögern würden, als sie es tatsächlich taten. Das Ergebnis war das Ende von Pastors und meinem Rennen", schimpfte der Franzose.

Der Stachel bei Lotus sitzt tief. "Romain und Pastor waren Opfer von Übermotiviertheit am Start", meint der Technische Direktor Nick Chester. "Es gibt nichts, was einer unserer Fahrer hätte tun können, um diesen Unfall in der ersten Runde zu verhindern", fügt der stellvertretende Teamchef Federico Gastaldi an.

Ganzes Wochenende zum vergessen

Pastor Maldonado sieht das frühe Aus etwas gelassener. Der Venezolaner sportlich: "Man kann in dieses Situationen nichts machen, das gehört zum Racing dazu." Daniel Ricciardo musste den Zwischenfall nach dem Rennen genauso wie die beiden Lotus- und McLaren-Piloten bei den Stewards erklären. Das Quartett konnte aber keinen Schuldigen aus dem Crash-Quintett ausmachen und verhängte keine Strafen.

Auch vor dem frühen Aus beim Rennen verlief das Wochenende für Lotus nicht ideal. Mit den Startplätzen 12 für Grosjean und 14 für Maldonado blieb der Rennstall hinter seinen Erwartungen zurück. "Es war ein frustrierendes Heimwochenende für uns", muss Gastaldi schonungslos gestehen. "Wir konnten die Pace, die im Auto steckt, nicht zeigen."