"Wenn's scheiße läuft, läuft's scheiße", sagte einst Torwart-Titan Oliver Kahn. Ein passenderes Motto gibt es für die derzeitige Lage bei McLaren-Honda wohl kaum. Auch beim Heimrennen in Silverstone sorgt das Team für Pleiten, Pech und Pannen. Nicht nur, dass Fernando Alonso und Jenson Button im ersten Qualifying-Segment kläglich scheiterten - nur die beiden Manors waren langsamer.

Bei so vielen Reifen kann schon Mal etwas durcheinander kommen, Foto: Sutton
Bei so vielen Reifen kann schon Mal etwas durcheinander kommen, Foto: Sutton

Beim Scheitern unterlief den Mechanikern auch noch ein peinlicher Fehler: Jenson Buttons rechter Hinterreifen wurde bei Fernando Alonso montiert. Aus diesem Grund musste sich ein Teammitglied vor den Stewards verantworten.

Doch Lars Osterlind, Andrew Mallalieu, Tony Scott Andrews und Nigel Mansell beließen es bei einer Verwarnung für McLaren. Schließlich hatte Alonso durch den falsch aufgezogenen Reifen keinen Vorteil. Im schlimmsten Fall hätte Alonso aus der Wertung genommen werden können - dann hätte er das Rennen statt von Startplatz 17 aus von der Boxengasse aus aufnehmen müssen.

Jedem Piloten werden zu Beginn des Wochenendes Reifen zugewiesen. Jeder einzelne Reifen ist über einen Strichcode eindeutig identifizierbar. Sowohl für die Teams, als auch für Pirelli. Innerhalb eines Fahrerkontingents dürfen die Reifen durchgemischt werden, ein zweites Fahrerkontingent darf allerdings nicht angetastet werden.

"Wir hatten einen Doppel-Boxenstopp mit beiden Autos und es kam etwas Verwirrung auf", erklärte McLaren Teamchef Eric Boullier den Zwischenfall. "Fernando hat Jenson überholt, weil Jenson an der FIA-Waage halten musste. Einer von Jensons Reifen wurde dann an Fernandos Auto montiert."

Stewards wird nicht langweilig

Zuletzt unterlief Force India ein solches Missgeschick 2010 beim Deutschland GP. Damals waren Adrian Sutils und Vitantionio Liuzzis Reifen vertauscht worden. Auch in Deutschland beließen es die Stewards bei einer Verwarnung.

Das Steward-Quartett musste sich übrigens an diesem Wochenende bereits mit einem kuriosen Fall auseinandersetzen: Die Mercedes-Mechaniker deckten am Auto von Nico Rosberg beim Abladen vom Abschlepp-LKW Diffusor und Frontflügel mit Planen ab. An Rennwochenenden ist das verboten. Auch hier gab es nur eine Verwarnung.