Es war die Szene des Tages: Romain Grosjean stellte sich, nachdem sein Auto aus dem Kiesbett zurück an die Box kam, mit Putztuch und Reinigungsmittel hin und befreite sein Dienstgerät vom Dreck. Viel anderes konnte der Franzose auch nicht machen, denn viele Daten konnte er zu diesem Zeitpunkt nicht auswerten. Am Vormittag musste er sein Lotus-Cockpit Testfahrer Jolyon Palmer überlassen, in der zweiten Session rutschte er früh in Luffield von der Strecke. Trotz verzweifelter Versuche, sein Auto aus dem Kies zu fahren, grub er sich ein. Schlussendlich kam er immerhin noch auf 21 Runden und Platz 14.

"Ich kann nicht behaupten, dass ich es erwartet hatte, mein Auto während der Trainingssitzung sauber zu machen. Aber als das Auto zurück in der Box war, wollte ich meiner Crew helfen, damit ich schnell wieder auf die Strecke kam", erklärte Grosjean seinen Einsatz. "Es war kein einfacher Nachmittag für uns, denn wir hatten Probleme, die Reifen so auf Temperaturen zu bekommen, wie wir es angesichts der Besonderheiten der Strecke wollten", klagte er. Nun gelte es, die Daten zu analysieren und für morgen vorbereitet zu sein.

Auch Pastor Maldonado hatte mit fehlendem Grip zu kämpfen. "Es war sehr rutschig heute. Das Auto zeigte gutes Potenzial, das ist auf jeden Fall vorhanden", zeigte sich Maldonado zumindest teilweise zufrieden. Jedoch besteht noch einiges an Verbesserungsbedarf. Verständlich angesichts der Plätze 16 und elf. "Wir müssen an der Balance in den schnellen Kurven arbeiten gegenüber den langsamen und schauen, dass wir das Beste aus den Reifen herausholen. Die härtere Mischung ist wie schon zuvor in dieser Saison eine Herausforderung für uns, obwohl sich die Strecke Runde für Runde verbessert hat und auch noch Grip aufbauen wird", so der Venezolaner.

Pastor Maldonado kämpfte mit den harten Reifen, Foto: Sutton
Pastor Maldonado kämpfte mit den harten Reifen, Foto: Sutton

Erneut Formel-1-Luft schnuppern durfte Jolyon Palmer. Der amtierende GP2-Champion spulte 26 Runden ab und belegte Rang 14. "Ich bin sehr glücklich, dass ich vor meinem Heimpublikum fahren durfte", freute er sich. "Es war etwas Besonderes, ein Formel-1-Auto an einem schönen, sonnigen Tag in Silverstone zu fahren. Die Session begann gut für mich, der erste Versuch war sauber, danach haben wir einiges am Setup ausprobiert, was jedoch nicht funktioniert hat", erklärte er seinen Trainingsablauf. Sein Tag sei ein wenig gemischt gewesen, das Potenzial für eine bessere Performance morgen sei jedoch vorhanden.