Silverstone am 10. Juli 1994 - Jenson Button war gerade 14 Jahre alt und fuhr in der britischen Kartmeisterschaft mit. Für den Großen Preis von Großbritannien war er mit seinem Vater John aus Frome angereist. "Wir haben damals gegenüber vom alten Eingang gecampt. Beim Riesenrad hatten wir unser Zelt", erinnert sich Button an seinen ersten Grand Prix.

Gewonnen hat damals mit Williams-Pilot Damon Hill ein Brite. Was ein riesen Fest bei der heimischen Fangemeinde auslöste. "Egal ob es hagelt oder 45 Grad hat. Die Fans in Großbritannien sind der Wahnsinn. Sie lieben diesen Sport einfach", erzählt Button.

21 Jahre später sitzt Button selbst im Cockpit. Und das nicht zum ersten Mal. Für ihn wird es in diesem Jahr der 16. Start in Silverstone sein. Doch am Siegerpodest stand er in der Heimat noch nie - trotz seines WM-Titels und 15 Formel-1-Siege. "Es tut schon weh", gibt er zu. "Und es ist eigentlich eine Schande, dass es fast überall geklappt hat, nur eben nicht hier", so der 35-Jährige.

Die Ränge werden voll sein

Jenson Button ist begeistert von der Unterstützung der britischen Fangemeinde, Foto: Sutton
Jenson Button ist begeistert von der Unterstützung der britischen Fangemeinde, Foto: Sutton

Auf den Sieg ist zwar auch in diesem Jahr kein Verlass, auf die Fans hingegen schon. "Ich weiß, ich werde dieses Jahr nicht gewinnen können, aber ich freue mich auf die Fans. Sie werden uns antreiben", so Button. Knapp 50.000 McLaren-Anhänger werden in Silverstone erwartet. Für das Team, aber vor allem für die Formel-1-Anhänger wünscht sich der Brite ein Wochenende ohne grobe Zwischenfälle. Sowohl in Kanada als auch in Österreich fielen beide McLaren aus.

Die Testtage in Österreich lassen zumindest auf Besserung hoffen. "Die Tage in Spielberg waren gut, ich denke, dass wir am Wochenende ins Ziel zu kommen werden", ist Button zuversichtlich. Stoffel Vandoorne absolvierte in Spielberg 76 Runden am ersten Tag, Teamkollege Fernando Alonso 104 Umläufe am Mittwoch.

Update für beide MP4-30

Beide McLaren-Autos werden in Großbritannien mit neuem Package ausgestattet sein. "Wir haben beide das komplette Aero-Update bekommen", so Button. Alonso hatte dieses bereits für Österreich erhalten, crashte aber in der ersten Runde mit Kimi Räikkönen und konnte es deshalb nicht testen. "Ich hoffe wir sehen einen Fortschritt hier", meint Button.

Das Update umfasst eine neue Nase, Frontflügel, Boden und Heckspoiler. Nur die Power Unit wird nicht neu sein, man greift auf eine ältere zurück. "Ich werde einen Motor aus früheren Rennen verwenden", erklärt Button. "Ich hoffe wir kommen damit durch das Wochenende."

Teamkollege Fernando Alonso drehte 104 Runden bei den Testtagen in Spielberg, Foto: Sutton
Teamkollege Fernando Alonso drehte 104 Runden bei den Testtagen in Spielberg, Foto: Sutton

Button: Top-10 möglich

Damit das Auto hält, wird Button auch bei den freien Trainingsläufen nicht die komplette Zeit nutzen. "Wir werden nur begrenzt mitgefahren, was kein Problem sein wird, weil wir beim Test in Österreich genug Daten sammeln konnten", so Button Die volle Konzentration liegt bei McLaren auf dem Rennen am Sonntag. "Das Ziel ist es zu beenden. Wir werden maximal attackieren."

Mit etwas Glück könnte sich Button sogar einen Platz in den Top-10 vorstellen. "Vielleicht sind ein paar Punkte drinnen", hofft der Brite. Im Vordergrund steht aber weiterhin die Entwicklung des Autos. "Nach dem Wochenende werden wir sehen wo wir stehen", hofft Button auf ein positives Ergebnis zum Update am MP4-30.