Sechs Wochen lang hatte Jolyon Palmer nicht im Lotus Platz genommen, als er am ersten Freien Training von Spielberg teilnahm. Umso mehr begrüßte er, wenige Tage später bei den Testfahrten wieder ins Lenkrad greifen zu können. "Es ist hilfreich für das Team, weil ich nicht viel lernen muss und schon weiß, was vor sich geht. Ich kann schnell auf Speed kommen und ab der ersten Runde mit der geplanten Arbeit beginnen", erläuterte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Das Vormittagsprogramm habe er exakt nach Plan abspulen können. Die Strecke habe sich im Vergleich zum Freitagmorgen verbessert, ebenso der E23. "Am Freitagmorgen ist es ein Schritt ins Ungewisse. Die Jungs haben viele Daten und Infos, aber man weiß nie, wie sich die Strecke ändern wird und was über das Wochenende passieren wird."

Die Einsätze am Freitag haben jedoch auch ihre Vorteile, wie Palmer betonte. So habe er dort den direkten Vergleich mit den Stammfahrern und lerne mit Drucksituationen umzugehen. Bei Testfahren seien die Programme zu unterschiedlich, um wirklich zu wissen, wo man steht. Allerdings sei die Fahrzeit im Training mit eineinhalb Stunden, was etwa drei Runs entspreche, sehr begrenzt. Bei Testfahrten könne er natürlich deutlich mehr fahren - in Spielberg hofft er auf mehr als 100 Runden. "Auch aus Sicht der Zusammenarbeit mit dem Team ist das gut, denn wir können viele Dinge am Setup ausprobieren und das hilft."

Woran Lotus aktuell arbeitet, deutete er mit der Analyse der Stärken und Schwächen der Aerodynamik an. Auf den Geraden und in langsamen Kurven sei der E23 bereits recht stark, was Monaco und Montreal gezeigt hätten. "Bei schnellen Kurven versuchen wir, die Performance zu steigern. In Silverstone gibt es fast nur schnelle Kurven, da bekommen wir ein gutes Verständnis." Palmer wird dort erneut am ersten Freien Training teilnehmen.