Die mögliche Rückkehr Renaults in die Formel 1 als offizielles Werksteam schlägt seit Monaten Wellen. Nach dem verpatzten Saisonstart mit Red Bull hieß es, der französische Autobauer wolle seine Präsenz in der Formel 1 überdenken. Ein Ausstieg gilt dabei als ebenso mögliche, jedoch unwahrscheinlichere Lösung als die Übernahme eines bestehenden Teams, um wieder als Werksmannschaft anzutreten. Seitdem gibt es viele Spekulationen.

Zuerst hieß es, Red Bulls B-Team Toro Rosso wäre erster Ansprechpartner für eine Übernahme. Geschäftliche Beziehungen bestehen bereits durch die Motorenlieferung, Renault-Verantwortliche sollen bereits das Werk in Faenza besucht haben. Doch seitdem ist das Thema etwas abgeflaut. In der vergangenen Woche sorgte Manor Marussia für Schlagzeilen, nachdem Bob Bell als neuer technischer Berater sowie Luca Furbatto als Chefdesigner verpflichtet wurden. Angesichts der finanziellen Situation stellte sich die Frage, wie das Team diese beiden prominenten Zugänge bezahlt werden. Daher wurde spekuliert, dass Manor Marussia jenes Team sein könnte, dass von Renault übernommen wird und die Franzosen bereits Vorarbeit leisten.

Als weitere Option wurde ein Rückkauf des aktuellen Lotus-Teams ins Gespräch gebracht. Ende 2009 verkaufte der Autobauer das Team an das Unternehmen Genii und dessen Chef Gerard Lopez. Bei Lotus selbst gibt man nicht allzu viel auf die Gerüchte. "Die letzte Information, die ich [in den Medien] gehört habe, war, dass wir Ende Mai verkauft sind. Aber wir sind immer noch hier und immer noch dasselbe Team. Das ist alles, was ich sagen kann", so Lotus-Geschäftsführer Matthew Carter.

Nach Informationen der spanischen Zeitung Marca ist ein Kauf des Lotus-Teams bei Renault weit oben auf der Agenda. Nach Berichten des Blattes soll bereits eine neue Firma gegründet worden sein, um neue Investoren zu finden, darunter auch Renaults Öl-Lieferant Total. Demnach könnte sich bis zum Rennen in Großbritannien eine Vereinbarung anbahnen.

Kehrt diese Lackierung bald in die Königsklasse zurück?, Foto: Sutton
Kehrt diese Lackierung bald in die Königsklasse zurück?, Foto: Sutton

"Ich kann nur sagen, was ich bereits vorher formuliert habe: Die Aktionäre haben mir gesagt, dass die Firma nicht zum Verkauf steht", so Matthew Carter, der aber vielsagend ergänzt: "Ich glaube, dass ich zuvor in der Presse gesagt hatte, dass für einen bestimmten Preis alles verkäuflich ist." Carter verweist jedoch auf die erst kürzlich begonnene Partnerschaft mit Mercedes. "Ich wiederhole, dass wir einen langfristigen Vertrag mit Mercedes-Benz geschlossen haben. Und diesen Weg gehen wir", erklärt er.