Luiz Felipe Nasr kann sich am Ende der Saison womöglich rühmen, den kuriosesten Abflug des Jahres hingelegt zu haben. An einem wenig erfolgreichen Tag für das Sauber-Team - beide Fahrer schieden in Q2 aus - war die Heldentat der Mechaniker eine der wenigen positiven Meldungen. Was war passiert? Felipe Nasr hatte auf seiner Outlap im 3. freien Training beim Aufwärmen der Reifen versehentlich den DRS-Knopf gedrückt. Mit reduziertem Abtrieb reagierte das Heck des Sauber C34 allergisch und der Brasilianer bog in die Mauer ab.

Zwar konnten die Mechaniker ihm das Auto wieder hinstellen, doch in Q2 machte er den nächsten Fehler: Am Ende seiner schnellen Runde hoppelte er über die letzte Schikane. Zwar wagte er noch einmal einen neuen Anlauf, doch seine Reifen gaben es nicht mehr her: Platz 15 in wenig ruhmreichen 1:16.620 Minuten und die zweite Qualifying-Niederlage der Saison gegen Marcus Ericsson, der auf Rang 13 kam. Wegen der Strafe gegen Max Verstappen rücken beide Fahrer jeweils noch einen Platz in der Startaufstellung nach vorn.

Nicht am Optimum: Marcus Ericsson klagte über Verkehr auf seiner schnellen Runde, Foto: Sutton
Nicht am Optimum: Marcus Ericsson klagte über Verkehr auf seiner schnellen Runde, Foto: Sutton

Monisha Kaltenborn war nicht zufrieden: "Die Resultate des Qualifyings sind nicht befriedigend. Es gibt Dinge, bei denen wir uns hätten verbessern können – zumindest um eine Spur." Nasr verschwieg seine Leistung lieber und dankte stattdessen dem Team: "Jeder hat tolle Arbeit geleistet, und ich bin beeindruckt, wie das Team es geschafft hat [das Auto wieder aufzubauen]. Vom 15. Startplatz kann ich morgen im Rennen immer noch um Punkte kämpfen." Auch Kaltenborn sprach den Mechanikern ein warmes Kompliment aus.

Etwas erfreulicher lief das Qualifying für Marcus Ericsson, perfekt war sein Ergebnis von 1:16.262 Minuten aber auch nicht: "Leider waren auf meiner schnellsten Runde zu viele Autos unterwegs, durch die ich ein paar Zehntel verloren habe", gab der Schwede zu Protokoll. Der Einzug ins Q3 war für ihn zweieinhalb Zehntel entfernt. Er lobte aber das Fahrverhalten seines Autos, mit dem er im Laufe des Wochenendes immer besser zurecht gekommen sei. "Weil wir im Rennen meistens konkurrenzfähig sind, ist eine Platzierung in den Punkterängen durchaus realistisch", gab er die Marschroute für den Sonntag aus.