An den 8. Juni 2014 erinnert sich David Mart immer wieder gerne zurück. Es war Daniel Ricciardos großer Tag. Endlich konnte der Red-Bull-Pilot seinen ersten Sieg in der Formel 1 einfahren.

Die Vorzeichen ließen zunächst nicht unbedingt vermuten, dass Red Bull Mercedes den Sieg streitig machen könnte: "Wir hatten uns auf Position sechs qualifiziert. Wir dachten, dass sei akzeptabel, aber haben uns nicht allzu viel erwartet. Vor allem aufgrund des Vorteils, den Mercedes zu Beginn des Wochenendes scheinbar innehatte. Es hatte nach einem typischen Rennen ausgesehen", erinnert sich Mart.

So hatte das Team lediglich auf eine Podiumsplatzierung spekuliert. Doch das Rennen sollte sich anders entwickeln. Die Silberpfeile führen zwar wie gewohnt vorne weg, doch als nach etwa der Hälfte des Rennes ihr Energierückgewinnungssystem streikte, witterte das Team ihre Chance: "An diesem Punkt hatte sich die Strategie nicht geändert, aber aus den früheren Rennen wussten wir, dass wir uns in eine gute Position bringen können und dass wir hier eine Chance haben könnten. Das hat uns definitiv Hoffnung gegeben, vor allem dem Fahrer. Wir haben extra stark gepusht und haben alles was möglich war aus dem Motor rausgeholt. Vor allem rund um die Boxenstopps, um einen Vorteil zubekommen.

Die Freude kannte keine Grenzen, Foto: Red Bull Racing
Die Freude kannte keine Grenzen, Foto: Red Bull Racing

So kam der Australier in den letzten Runden immer näher an die Spitze des Feldes heran und schaffte es, Sergio Perez zu überholen. Drei Runden vor Schluss zog Ricciardo schließlich auch an Nico Rosberg vorbei und führte somit das erste Mal in seiner Karriere ein Formel-1-Rennen an.

"Er kam vorbei, aber dann war da dieser große Crash zwischen Perez und Massa und das Rennen endete hinter dem Safety Car. Wir sahen die karierte Flagge und das war es - der erste Sieg. Daniels erster Kommentar handelte von den anderen Fahrern, er wollte wissen, ob sie in Ordnung waren", beschreibt Mart den Moment des Triumphes.

"Wir haben alle gewusst, dass da ein wenig Glück dabei war, aber der Sieg musste kommen. Wir hatten zuvor ein paar Rennen, bei denen wir knapp dran waren. Das Podium hat uns Schwung gegeben und jeder hat gepusht, um besser und besser zu werden", ordnet der Riccardos Renningenieur den Sieg ein.

Im Verlauf der Saison sollte der damals 24-Jährige Australier noch zwei Mal über einen Sieg Jubeln dürfen. Am Ende stand für ihn Platz drei in der Fahrerwertung zu Buche. Somit konnte er sogar Teamkollege Sebastian Vettel hinter er sich lassen.