Seit 2010 haben sich die Reihen der F1-Teams gelichtet. Gingen vor fünf Jahren noch zwölf Teams an den Start, waren es 2013 nur mehr elf. Nach dem Bankrott von Caterham stehen dieses Jahr lediglich 20 Autos im Grid. Die FIA hat kürzlich das Bewerberverfahren für neue Teams umgestellt, um ein weiteres Team in die F1 zu holen. Für 2016 ist der Einstieg des US-Rennstalls Haas F1 Team so gut wie sicher. Wie Teamchef Gene Haas erklärt, laufen die Vorbereitungen bereits auf Hochtouren.

Um das Team ranken sich seit Bekanntgabe des ehrgeizigen Plans, in die Königsklasse einsteigen zu wollen, Gerüchte um die Fahrerpaarung. Wie Gene Haas im Gespräch mit USA Today verlauten ließ, nimmt das Interesse von Tag zu Tag zu. "Derzeit gibt es eine Menge Bewegung im F1-Fahrerlager. Einigen Leuten geht es sehr gut, anderen eher weniger", so Haas.

Wechselt einer der Force-India-Piloten 2016 zu Haas?, Foto: Sutton
Wechselt einer der Force-India-Piloten 2016 zu Haas?, Foto: Sutton

Die beste Chance auf etablierte, erfahrene Fahrer sieht der Teamchef in jenen, die sich in ihrem Team nicht sonderlich wohl fühlen. "Die Fahrer, die wir kriegen könnten, sind diejenigen, die zu einem Team gewechselt haben und mit der Entwicklung ihres Rennstalls nicht zufrieden sind", sagte Haas. Der Fahrermarkt ähnele dabei einem Schachspiel. Denn keiner weiß, welcher Fahrer bei welchem Team landen wird. "Wir sind nur eine weitere Alternative", sagte Haas.

Zwei Fahrer, die keinen Hehl daraus machen, mit ihrer derzeitigen Situation im Team unzufrieden zu sein, sind die beiden Force-India-Piloten Nico Hülkenberg und Sergio Perez. Weitere Fahrer, die zuletzt die Runde machten: der US-Amerikaner Alexander Rossi, der derzeit in der GP2 unterwegs ist, Nascar-Pilotin Danica Patrick und Ferrari-Ersatzpilot Esteban Gutierrez.

Indes steigt die Aufregung allmählich. Gene Haas war beim Spanien Grand Prix vor Ort und fühlte sich wärmstens empfangen. "Das Interessanteste ist es, diese frische Erfahrung zu erleben", schwärmt der Teamchef. "Es fühlt sich an, als wäre ich wieder in den 20ern. Du weißt nicht, wie die Dinge laufen. Es ist alles neu und es macht richtig Spaß."

Doch blauäugiger wie ein junger Erwachsener geht er die Herausforderung Formel 1 nicht an. "Wir versuchen, so viel und von so vielen Leuten wie möglich zu lernen", so Haas. "Wir haben in Bezug auf die technischen Aspekte viel mit Ferrari zu tun und Dallara hilft uns beim Design und der Konstruktion des Chassis."

Hauptsitz ist und bleibt Kannapolis in North Carolina. Dort wird auch der gesamte Produktionsprozess ablaufen. Im Januar kaufte das Team eine Fabrik im englischen Banbury vom damals insolventen Marussia-Rennstall: "Die Einrichtung in Banbury wird mehr logistischen Zwecken dienen, wenn das Auto von den Rennen zurück gebracht. Dort werden wir die Boliden und sämtliches Equipment lagern."