Die Vertragsverlängerung von Lewis Hamilton war keine große Überraschung mehr, dennoch war die Verkündung die bestimmende Nachricht des Tages. Somit steht fest, dass Mercedes auch im kommenden Jahr mit Nico Rosberg und Lewis Hamilton an den Start gehen wird. Zuletzt kriselte es etwas im Verhältnis der beiden Fahrer, dennoch ist Rosberg froh, dass Hamilton seinen Vertrag verlängert hat.

"Ich habe Lewis gratuliert. Es ist ein aufregender Moment einen Vertrag zu unterschreiben. Es ist großartig. Wir haben einen tollen Kampf, das ist worum es beim Racing geht", sagte Rosberg am Rande des Monaco GP. Überraschend kommt die Entscheidung des Briten für Rosberg jedoch nicht. Einen Abgang zu einem anderen Team hat er nicht erwartet. "Nein, weil es keinen besseren Ort als Mercedes gibt. Daher habe ich nicht erwartet, dass er woanders hingeht. Das ist das beste Team in der F1 und wird es vermutlich für viele Jahre sein", glaubt der gebürtige Wiesbadener.

Seinen Vertrag nachverhandeln möchte Rosberg nicht. Die kolportierten Summen von rund 100 Millionen Euro für die drei Jahre hält er auch nicht für realistisch. "Ich bin mit meinem Vertrag sehr happy. Ich kenne die Zahlen nicht. Ich habe gelesen, was ihr geschrieben habt und bezweifle, dass ihr nahe an die wahren Zahlen herankommt", so Rosberg. "Ich weiß das aus Erfahrung, denn ich weiß, was ich verdiene und ich weiß, was ihr schreibt. Und ich kann euch sagen, da liegt oft viel dazwischen", ergänzte er.

Auf der Strecke trennen Rosberg und Hamilton nur Kleinigkeiten, Foto: Sutton
Auf der Strecke trennen Rosberg und Hamilton nur Kleinigkeiten, Foto: Sutton

Eine Veränderung des Binnenklimas im Team sieht Rosberg nicht als wahrscheinlich an. Denn die gleiche Behandlung der Fahrer innerhalb des Teams sei ein entscheidender Faktor für den Erfolg des gesamten Rennstalls. "Ich kann sagen, dass uns das Team in jeder Hinsicht immer gleich behandeln wird. Und das machen die ganz toll. Wenn sie das nicht machen würden, würde das Team so nicht funktionieren, wie es jetzt aufgestellt ist", sagte Rosberg.

Neutrale Beziehung zwischen den Piloten

Die Verlängerung des Vertrages bedeutet auch eine weitere Zusammenarbeit der beiden Fahrer, deren Verhältnis zuletzt etwas abgekühlt war. Begonnen hatten die Spannungen an jenem Ort, an den die Formel 1 an diesem Wochenende zurückkehrt. In der letzten fliegenden Runde des Monaco-Qualifyings 2014 verbremste sich Rosberg, es wurden gelbe Flaggen geschwenkt, Hamilton musste seinen Versuch abbrechen. Der Deutsche stand auf Pole und der Brite war stocksauer. Weitere Zwischenfälle unter anderem in Spa folgten. Auch wenn die Freundschaft der früheren Tage wohl endgültig Vergangenheit ist, so ist Rosberg mit der aktuellen Situation zufrieden.

"Momentan ist es eine neutrale Beziehung, es läuft okay zwischen uns, und wir pushen uns wirklich gegenseitig. Es darf nicht unterschätzt werden, wie wir uns dauernd zu immer höheren Leveln pushen, und das ist auch toll für das Team", erklärte der 29-Jährige. Differenzen ergeben sich allein schon durch die Situation, dass beide um den Titel kämpfen. " Es ist ein komplizierter Kampf, weil er intern ist. Wir müssen an das Team denken und gleichzeitig daran, uns gegenseitig zu schlagen. Es wird immer kompliziert sein und wir beide wollen gewinnen. Es gibt Höhen und Tiefen, aber im Moment ist es okay", so Rosberg.