Geld regiert bekanntlich die Welt. Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass die Aufschlüsselung der Preisgelder in der Formel 1 seit nahezu jeher einen Zankapfel darstellt. Von einer Gleichverteilung kann nämlich keine Rede sein. Während die Spitzenteams den Großteil des Geldkuchens erhalten, müssen sich die kleinen Rennställe mit vergleichsweise mickrigen Summen zufrieden geben.

Das Weltmeisterteam liegt nur auf Platz drei der Geldrangliste, Foto: Force India
Das Weltmeisterteam liegt nur auf Platz drei der Geldrangliste, Foto: Force India

Wie gewaltig die Schere zwischen Groß und Klein ist, geht aus der Preisgeldverteilung der Saison 2014 hervor, die Autosport vorliegt. Obwohl Ferrari die Weltmeisterschaft nur auf dem viertem Platz beendete und keinen einzigen Sieg feierte, verzeichnete die Scuderia mit 164 Millionen US-Dollar die höchsten Einnahmen aller Teams.

Das überlegene Weltmeisterteam Mercedes erhielt hingegen nur 126 Millionen Dollar und landete damit noch hinter Red Bull (156 Millionen) auf dem dritten Platz.

Preisgelder der Saison 2014 in Millionen US-Dollar

TeamGesamtWeltmeisterschaftPremium-BonusAnteil
Ferrari (4.)164679718,6%
Red Bull (2.)156827417,6%
Mercedes (1.)126923414,3%
McLaren (5.)98643411,1%
Williams (3.)8373109,4%
Force India (6.)6060-6,8%
Toro Rosso (7.)5454-6,1%
Lotus (8.)5151-5,8%
Marussia (9.)4848-5,4%
Sauber (10.)4444-5,0%
Summe884635249100%

Ermöglicht wird dies durch das System, dem Verteilung die Preisgelder zugrunde liegt. Während ein Teil leistungsbezogen auf Basis der Endplatzierung in der Konstrukteurs-Wertung ausgeschüttet wird, erhalten die fünf Spitzenteams (Ferrari, Red Bull, Mercedes, McLaren und Williams) darüberhinaus einen stattlichen Premium-Bonus. Diesen schüttet Formel-1-Boss Bernie Ecclestone nicht zuletzt deshalb aus, weil sich die besagten Teams, die gemeinhin als größte Publikumsmagneten gelten, bis 2020 vertraglich zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft verpflichtet haben.

Kleine Teams gehen leer aus

Den mit Abstand höchsten Premium-Bonus erhält Ferrari. Die Scuderia bekommt rein für ihre Teilnahme am Championat 97 Millionen Dollar, gefolgt von Red Bull mit 74 Millionen. Mercedes und McLaren erhalten immerhin einen Bonus in Höhe von 34 Millionen, während sich Williams mit zehn Millionen begnügen muss.

Sauber blieb 2014 ohne Punkte, Foto: Sutton
Sauber blieb 2014 ohne Punkte, Foto: Sutton

Die fünf anderen Teams (Force India, Toro Rosso, Lotus, Manor-Marussia und Sauber) gehen hingegen komplett leer aus und werden lediglich für ihre Platzierung in der Konstrukteurs-Wertung entlohnt. Sauber, das 2014 ohne Punkte blieb, kassierte daher nur 44 Millionen Dollar - 120 Millionen weniger als Ferrari.

Besonders deutlich wird die Schieflage, wenn man sich die relative Verteilung der Preisgelder vor Augen führt. Ferrari erhielt in der vergangenen Saison rund 18,6% der insgesamt ausgeschütteten 884 Millionen Dollar. Im Vergleich dazu brachte es Sauber lediglich auf magere 5%. Caterham, das 2014 aus finanziellen Gründen zwei Rennen verpasste und mittlerweile aufgelöst wurde, ging übrigens komplett leer aus.