Barcelona war nicht das Wochenende von Sauber. Mit den Rängen 12 und 14 blieb das Team klar hinter den selbst gesteckten Erwartungen zurück. Nur zwei Tage später sorgte Marcus Ericsson aber für ein Lebenszeichen des Schweizer Teams. Er stellte den Sauber am ersten Testtag in Spanien auf den zweiten Rang. Mit seiner Bestzeit von 1:26.624 Minuten auf weichen Reifen blieb er zwar 2,250 Sekunden hinter Mercedes zurück, das interessierte den Schweden aber nur wenig.

"Wir haben sehr interessante Ergebnisse erhalten, die wir für die Zukunft nutzen können", erklärte er verheißungsvoll. Das Hauptaugenmerk lag bei Sauber auf der Aerodynamik und einigen Veränderungen am C34. "Wir haben heute einige Dinge gefunden, durch die sich das Auto besser anfühlt", schilderte er. Das Team hatte sich für den Testtag bereits einige Veränderungen zurechtgelegt und zur großen Freude von Ericsson waren alle tatsächlich eine Verbesserung des Autos.

Marcus Ericsson hat ein deutlich besseres Gefühl, Foto: Sutton
Marcus Ericsson hat ein deutlich besseres Gefühl, Foto: Sutton

Der besondere Fokus lag auf dem dritten Sektor - der winklige Teil des Circuit de Barcelona kann als Indikator für das anstehende Rennen in Monaco gewertet werden. "Wir haben in den ersten beiden Sektoren nicht so viel gepusht und uns dann wirklich auf den dritten Sektor konzentriert", so Ericsson. Einige der getesteten Dinge sollten dem Team seiner Meinung nach im Fürstenstaat zugutekommen. "Andere Dinge waren eher für die Balance des Autos und entsprechend für normale Rennen, die danach kommen."

Keine Probleme am Morgen

Während die meisten anderen Piloten am Morgen sehr schnell auf die Strecke gingen, hieß es für Ericsson aber zunächst warten. Erst mit rund einer Stunde Verzögerung verließ der Schwede die Box. "Es war nicht wirklich etwas kaputt, aber es zeigte sich, dass wir möglicherweise ein Problem bekommen könnten", schilderte Ericsson. Das Team wählte vorsichtshalber den sicheren Weg und sortierte zunächst alle potenziellen Probleme aus, bevor der Schwede schließlich auf die Strecke geschickt wurde.

Mit 98 Runden erfüllte das Team das zuvor gesteckte Ziel dennoch. "Der restliche Tag verlief recht glatt und wir haben die verlorene Zeit am Nachmittag wieder aufgeholt und alles erledigt, was wir erledigen wollten."

Weicher Reifen schwierig

Seine schnellste der 98 Runden fuhr der Schwede auf dem weichen Reifen. Dabei stellte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com aber ausdrücklich klar, dass es sich nicht um einen Performance-Run handelte. "Wir sind einen Run von fünf Runden gefahren, um den Abbau zu sehen - er war recht hoch", lachte der Schwede. Somit konzentrierte sich Sauber für den restlichen Tag auf die Medium-Mischung - für Ericsson die beste, um aussagekräftige Ergebnisse zu erzielen.

Durch diese Erfahrungen auf den weichen Reifen sieht er die Pirelli-Wahl des Wochenendes mit etwas anderen Augen. Der Reifenhersteller hatte die Medium- und die harte Mischung für das Rennwochenende geliefert und sah sich der Kritik vieler Teams und Fahrer ausgesetzt. Sogar von Holzreifen war die Rede. Ericsson zweifelt allerdings, ob der weiche Reifen für das Rennwochenende geeignet gewesen wäre. "Für eine Runde hier ist es sicher ein guter Reifen, aber wie es auch die Zeiten deutlich machten, ist er Abbau bereits nach fünf Runden recht hoch", erklärte er Motorsport-Magazin.com. "Entsprechend weiß ich nicht, wie gut er sich für das Rennen geeignet hätte.