Gleich zwei Renault-Teams erwischte es in China: Red-Bull-Pilot Daniil Kvyat und Toro-Rosso-Neuling Max Verstappen schieden jeweils nach einem Motorschaden aus. Red-Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko sah sich nach dem Rennen einmal mehr in seiner Kritik bestätigt: "Wenn so viele Probleme auftreten, dann ist das kein Motorsport mehr in dem Sinn."

Renault wusste bereits vor dem dritten Saisonrennen, dass die Zuverlässigkeit der Power Unit neben der fehlenden Leistung die größte Baustelle in Viry-Châtillon ist. Renault Sport F1-Geschäftsführer Cyril Abiteboul stellte gegenüber Canal Plus klar, dass es sich um ein Problem mit dem Kolben im Verbrennungsmotor handelt.

Bis Monaco muss man sich bei Toro Rosso und Red Bull gedulden, Foto: Renault Sport F1
Bis Monaco muss man sich bei Toro Rosso und Red Bull gedulden, Foto: Renault Sport F1

James Allison, Technischer Direktor bei Ferrari, bestätigt: "Probleme mit der Power Unit sind das letzte, was du haben willst, weil die Produktionsdauer der einzelnen Teile so lange dauert." Abiteboul spricht ein weiteres Renault-Problem an: "Wir haben einen Plan, wie wir unsere Tokens dieses Jahr einsetzen wollen. Daher sollten wir nicht kopfüber hastige Entscheidungen treffen, die möglicherweise langfristig nicht die besten sind." Der Franzose spricht darauf an, dass das Problem voraussichtlich vor dem Monaco Grand Prix nicht behoben werden kann.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner schlägt überraschend sanfte Töne an: "Wie Ferrari gezeigt hat, können sich Dinge schnell ändern, wenn du klare Ziele hast. Wenn man sich die Fakten ansieht, haben wir gerade keine gute Zeit. Aber Renault ist ein großartiges Unternehmen mit fähigen Leuten und einer langen Erfolgsgeschichte in der Formel 1." In der schwierigen Situation bekennt sich Horner klar zum Motorenlieferanten: "Gerade läuft etwas schief, aber wir werden Renault dabei helfen, die Probleme zu verstehen. Das hat im Moment allerhöchste Priorität."