Noch am Abend der Präsentation seines neuen Arbeitsgerätes packte Michael Schumacher seine sieben Sachen, wobei einmal nicht nur seine Weltmeistertitel gemeint sind, und machte er sich auf den Weg ins australische Melbourne, wo am kommenden Wochenende der erste Grand Prix des Jahres auf den Titelverteidiger und dessen Rivalen wartet.

"Endlich geht es los, endlich werden all die Spekulationen ein Ende haben", freut sich der Champion auf das Wochenende der Wahrheit. Denn die zurückliegenden Testwochen zeigten diese Wahrheit noch nicht. "Es ist doch jedes Jahr das gleiche: jeder zieht irgendwelche Schlüsse aus den Wintertests, aber keiner weiß etwas Genaues. In Melbourne werden wir sehen, was Sache ist, und erst dann wird sich unsere Arbeit einordnen lassen. Ich will es jetzt endlich wissen, ich will endlich auf die Strecke fahren und mich mit den anderen Jungs duellieren."

Die Tatsache, dass er im Gegensatz zu seinen Titelkonkurrenten von Renault, McLaren, Williams oder B·A·R mit einem überarbeiteten Vorjahreswagen antreten muss, stellt für ihn zwar in den ersten Rennen "möglicherweise einen Nachteil" dar, doch glaubt er, dass dies die "bessere Lösung" sei. "Sonst hätten wir uns nicht so entschieden."

"Wir lassen uns nicht verrückt machen, wir glauben, dass wir den richtigen Weg mit einer längeren Entwicklungsdauer gehen. Diese Saison wird länger sein als alle anderen davor, und wir sehen den WM-Kampf als Gesamtheit. Wir werden vier Rennen ein gutes und anschließend noch ganze 15 Rennen ein optimales Auto haben. Ansonsten hätten wir während der Saison eventuell viel nachbessern müssen. Und noch mal: ich glaube, viele hätten gern einen Kompromiss wie den unseren zur Verfügung... Nein, ich bin wirklich gespannt, wie sich das Kräfteverhältnis darstellen wird. Ich wäre nicht überrascht, würden wir ganz gut dastehen - selbst wenn, wie schon so oft gesagt, Renault und Mercedes zuletzt den stärksten Eindruck machten."