Ein Weltmeistertitel in Rot war Fernando Alonso nicht vergönnt. Fünf Jahre voller Berg-und Talfahrten gab er sich und der Scuderia Ferrari, um seinen Traum vom dritten Titel zu verwirklichen.

Als der Spanier im November 2014 schließlich seinen Wechsel von Maranello nach Woking bekannt gab, war sich die F1-Welt uneinig. Alonsos ehemaliger Teamkollege Jarno Trulli prophezeite: "Ich denke, dass es eine weitere harte Saison für Fernando wird. Ich wünsche ihm das nicht, aber es sieht so aus." Robert Kubica, ein guter Freund des Spaniers, begrüßte den McLaren-Wechsel und war sich sicher, dass Alonso in der Lage sein würde, das Team an die Spitze zurück zu führen.

Die vorläufige McLaren-Bilanz nach zwei Rennen spricht eine deutliche Sprache: kein Punkt und nur eine Zielankunft in Melbourne durch Jenson Button. Bitter für den Spanier ist zudem, dass der neue Ferrari derzeit das einzige Auto im Feld zu sein scheint, das den Silberpfeilen die Stirn bieten kann. Auch wenn wenig dafür spricht, dass der MP4-30 2015 noch Siege einfahren wird, findet Alonso zwei weitere Befürworter für den Wechsel nach Woking.

Merhi verteidigt Alonso: Teamwechsel gleicht Lotterie

Manor-Pilot Roberto Merhi ist einer von ihnen. Laut dem Youngster sei es nicht fair, Alonsos Entscheidung auf die goldene Waage zu legen. Niemand hätte letztes Jahr ernsthaft einen solchen Leistungsanstieg von Ferrari erwarten können. "Diese Kritik an Alonso ist nicht gerechtfertigt. Die Formel 1 ist ein sehr komplexer Sport. Und ein Teamwechsel gleicht oftmals einer Lotterie."

Merhi weiter: "Warten wir einfach einmal ab, was bis zum Ende der Saison oder in einigen Jahren alles passieren wird. Alonso sagte ja immer, dass das Engagement mittelfristig ausgelegt sei." Zudem habe sich McLaren bereits verbessert. "Zwischen Australien und Malaysia ist ein deutlicher Fortschritt zu erkennen."

Gracia: Alonso ist bis Spanien oder Monaco bei der Musik, Foto: Sutton
Gracia: Alonso ist bis Spanien oder Monaco bei der Musik, Foto: Sutton

Carlos Gracia, Chef des spanischen Automobilverbandes, stärkt Alonso ebenfalls den Rücken: "Die Ferrari-Geschichte war sehr kompliziert. Ich wünschte, Fernando im diesjährigen Ferrari zu sehen, aber seine Aussichten sind auch sonst sehr gut und wir müssen seine Entscheidung respektieren."

Gracia betont, dass Honda sicherlich nicht als Zuschauer zurück in die Formel 1 gekommen sei. "McLaren ist ein Team mit langer Tradition und sie werden alle zur Verfügung stehenden Mittel nutzen, um das Auto zu verbessern." Der Spanier erwartet, dass Alonso bereits in seinem Heimatland oder in Monaco bei der Musik sein wird: "Wenn er nicht um den Sieg mitkämpfen wird, dann zumindest um eine Podiumsplatzierung."