Als Sebastian Vettel 2008 in Monza seinen ersten Grand Prix gewann, stand er gemeinsam mit Gerhard Berger, dem damaligen Mitbesitzer von Toro Rosso, auf dem Podium, um seinen Pokal entgegenzunehmen. Dementsprechend groß war auch Bergers Freude, als Vettel in Malaysia sein erstes Rennen in Diensten von Ferrari gewann.

"Ich bin begeistert von Sebastian, wie er das am Sonntag hingekriegt hat", sagte der Österreicher, der einst selbst für die Scuderia fuhr, gegenüber Sportbild. "Der Ferrari ist unter normalen Umständen immer noch langsamer als die Mercedes. Aber die haben geschwächelt und dann war er da", zog Berger den Hut. "Das ist mehr als man in der kurzen Zeit, in der er bei der Scuderia ist, erwarten konnte. Jetzt wird man ihn in Italien erst mal feiern."

Wenig Verständnis zeigte Berger hingegen für Bernie Ecclestones Kritik an Vettel, der den Deutschen als zu langweilig abgestempelt hatte, da er nicht wie Lewis Hamilton auftrete, der sich in den sozialen Netzwerken äußerst offensiv vermarktet und wie ein Popstar agiert. "Bernie Ecclestone hatte ihn ja vorher kritisiert, er würde die Formel 1 nicht entsprechend repräsentieren", sagte Berger.

Der Österreicher weiter: "Ich verstehe Bernie nicht. Will er, dass seine Fahrer zukünftig auf der Reeperbahn feiern? Vettel ist am Sonntag auf den einzigen roten Teppich geschritten, der zählt: Der für den Sieger eines Rennens." Auch dass Vettel davon absah, gegen sein Ex-Team Red Bull zu schießen, das er überrundete, nötigte dem Österreicher Respekt ab. "Dabei hätte ihm im Cockpit einer abgehen müssen, als er sie überrundet hat", lobte Berger Vettels Sportlichkeit.