Das war eine gehörige Steigerung! Ferrari holte beim Großen Preis von Malaysia nicht nur gewaltig auf Mercedes auf, sondern zog sogar vorbei. Sebastian Vettel gewann durch bessere Strategie und leicht schnellere Longruns das Rennen in Sepang vor Lewis Hamilton und Nico Rosberg. Doch waren es nicht nur diese beiden Faktoren, die Vettel zu seinem 40. Karriere-Erfolg verhalfen. Ferrari leistete auch in der Boxengasse ganze Arbeit.
Nachdem sich die Scuderia in Australien gleich bei beiden Reifenwechseln am Auto von Kimi Räikkönen blamiert hatte, machte die Crew aus Maranello ihren Job zwei Wochen später wesentlich besser. Sogar noch mehr: Ferrari erledigte den Job besser als alle anderen. Nur 23,996 Sekunden verbrachte Sebastian Vettel bei seinem ersten und schnellsten Stopp in Runde 17 in der Boxengasse - die klare Bestzeit!
Lotus und Mercedes auf Augenhöhe
Direkt dahinter lieferten sich Lotus und Mercedes ein Duell auf Augenhöhe. Die Boxenmannschaften fertigten ihre Piloten nahezu gleichschnell ab - allesamt innerhalb von zwei Zehntelsekunden. Lewis Hamiltons bester Boxenbesuch dauerte 24,179 Sekunden, Pastor Maldonado verbrachte 24,276 Sekunden an der Box, Nico Rosberg 24,336 und Romain Grosjean 24,377.
Den sechstschnellsten Stopp sicherte sich Valtteri Bottas bei seinem Halt in Runde 25 mit 24,432 Sekunden, als Siebtschnellster tauchte erneut Nico Rosberg in der Statistik auf (24,574). Beide erwischten allerdings auch je einen sehr langsamen Service. Rosberg, weil er wie viele andere in der Safety-Car-Phase hinter seinem Teamkollegen an der Box warten musste, bis die Crew diesen abgefertigt hatte. Bottas, weil die Williams-Mannschaft in derselben Phase schlicht einen Reifen vergessen hatte.
Doch die Safety-Car-Phase hatte noch einen anderen Effekt. Insgesamt mussten die Fahrer in Malaysia ob des massiven Reifenabbaus deutlich öfter die Box ansteuern als in Australien. Einzig Sebastian Vettel, Carlos Sainz und Sergio Perez retteten sich mit zwei Stopps über die Distanz. Alle anderen hielten dreifach - vor allem, weil sie - anders als das Zwei-Stopp-Trio - in der Safety-Car-Phase an die Box gekommen waren. Zumindest der Ferrari konnte sich das durch seinen besonders schonenden Umgang mit den Reifen leisten, was letztlich die Siegentscheidung zugunsten Vettels herbeiführte.
Ausreißer durch Safety-Car-Stau
Auf den Plätzen acht bis zehn in der Boxenstopp-Wertung sortierten sich nochmals Hamilton (24,595) und Grosjean (24,621) sowie Kimi Räikkönen (24,653) ein. Am Ende der Wertung resultierten aus den 10-Sekunden-Strafen gegen Nico Hülkenberg, Pastor Maldonado und Sergio Perez einige Ausreißer mit weit über 30 Sekunden. Dasselbe gilt für nochmals für Maldonado und für Felipe Nasr, die wegen nötiger Reparaturen etwas längere Standzeiten verbuchten.
Anders erneut Ferrari: Das Team machte seine Fehler aus Australien wieder gut, indem es Räikkönens zerfetzten Reifen in Rekordzeit verarztete (27,285 Sekunden).
Die besten und schlechtesten Boxenstoppzeiten beim Grand Prix von Malaysia
Fahrer | Team | Motor | Boxenstoppzeit/Sek | Runde |
Sebastian Vettel | Ferrari | Ferrari | 23,996 | 17 |
Lewis Hamilton | Mercedes | Mercedes | 24,179 | 38 |
Pastor Maldonado | Lotus | Mercedes | 24,276 | 33 |
Nico Rosberg | Mercedes | Mercedes | 24,336 | 41 |
Romain Grosjean | Lotus | Mercedes | 24,337 | 15 |
Valtteri Bottas | Williams | Mercedes | 24,432 | 25 |
Nico Rosberg | Mercedes | Mercedes | 24,574 | 26 |
Lewis Hamilton | Mercedes | Mercedes | 24,595 | 24 |
Romain Grosjean | Lotus | Mercedes | 24,621 | 26 |
Kimi Räikkönen | Ferrari | Ferrari | 24.653 | 34 |
Felipe Nasr | Sauber | Ferrari | 33,918 | 2 |
Nico Hülkenberg | Force India | Mercedes | 35,351 | 44 |
Sergio Perez | Force India | Mercedes | 35,776 | 35 |
Pastor Maldonado | Lotus | Mercedes | 37,289 | 1 |
Pastor Maldonado | Lotus | Mercedes | 37,394 | 18 |
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