Gefühlt fiel die gesamte Ferrari-Mannschaft dem strahlenden Malaysia-Sieger Sebastian Vettel um den Hals. Teamchef Maurizio Arrivabene fiel dem vierfachen Weltmeister auf dem Weg zum Podium um den Hals, bevor Vettel später ein Bad in der roten Menge nahm und sich mit Ingenieuren und Mechanikern abklatschte.

Nur einer fehlte beim Ferrari-Spektakel in Sepang: Präsident Sergio Marchionne. Der große Mann in Maranello hatte schon nach seiner Vorstellung als Nachfolger von Luca di Montezemolo angekündigt, den Rennen nicht beizuwohnen. Auch diesmal verpasste er die große Show.

Jubel am roten Kommandostand nach Vettels Sieg, Foto: Sutton
Jubel am roten Kommandostand nach Vettels Sieg, Foto: Sutton

Nachricht vom Chef

Marchionne ließ es sich aber nicht nehmen, das Team nach Vettels Triumph mit einem schriftlichen Statement zu beglückwünschen. "Meine herzliche Dankbarkeit an Maurizio Arrivabene sowie die Männer und Frauen der Scuderia", teilte er mit. "Was wir heute gesehen haben, ist das Resultat unglaublich harter Arbeit in den vergangenen paar Monaten. Arbeit, die in Ruhe und mit Demut verrichtet worden ist."

Marchionne weiter: "Das ist ein echtes Zeichen für ein großartiges Team. Glückwunsch an Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen für ein fantastisches Rennen. Ich freue mich sehr für all die Fans, die so lange auf einen Tag wie diesen gewartet haben. Forza Ferrari!"

Sebastian Vettel schwenkt die Ferrari-Fahne vor dem Team, Foto: Sutton
Sebastian Vettel schwenkt die Ferrari-Fahne vor dem Team, Foto: Sutton

Marchionne scheut das Rampenlicht

Während sich der frühere Präsident Luca di Montezemolo bei prestigeträchtigen Rennen gern einmal im Fahrerlager zeigte und dann verbal auf die Pauke hauen konnte, hält sich Marchionne eher im Hintergrund auf. Doch laut Teamchef Arrivabene beobachte sein Landsmann das Treiben des Formel-1-Programmes von Ferrari ganz genau. "Er ist einer von uns", sagte Arrivabene über seinen Chef. "Er steht nicht gern im Rampenlicht, leistet aber einen wichtigen Beitrag. Und er ist ein echter Ferrari-Fan!"

Arrivabene versicherte, dass Marchionne näher am sportlichen Geschehen sei, als es vielleicht manchmal den Eindruck hinterlasse. Er gebe alles für das Team und Ferrari F1 stünde an erster Stelle. "Er schickt keine SMS oder ruft an, wenn Dinge schieflaufen", erklärte Arrivabene. "Aber er ist für uns da, um Probleme zu lösen, wenn wir welche haben. Er gibt alles für das Team und gehört wirklich dazu, das kann mir glauben."