Nach dem verkorksten Qualifying wollte Williams wieder vorne angreifen. Mit den Plätzen fünf und sechs sammelte das Team auch ordentlich Punkte und etablierte sich als dritte Kraft. Doch Ferrari und Mercedes - das ist klar - sind zu weit weg. Selbst Kimi Räikkönen, der sich am Anfang einen Plattfuß einfing und ans Ende des Feldes durchgereicht wurde, fuhr am Ende 17 Sekunden Vorsprung auf die beiden Williams heraus.

Rob Smedley war dennoch zufrieden mit dem Resultat. "Es war eine gute Team-Leistung und wir haben die maximale Zahl an Punkten gesammelt, die mit der Geschwindigkeit des Autos möglich war", bilanzierte Smedley. Dennoch sieht auch der Performance-Chef Verbesserungsbedarf. "Es war ein hartes Rennen und wir haben einige Bereiche hervorgehoben, die wir verbessern müssen. Nach einem schwierigen Samstag sind wir gut zurückgekommen und es war gut, dass beide Autos bis zum Schluss gegeneinander gefahren sind", sagte Smedley.

In der Tat befanden sich die beiden Piloten Valtteri Bottas und Felipe Massa das gesamte Rennen nah beieinander, beide fuhren auf einem Niveau. In der letzten Runde überholte Bottas den Brasilianer. Für den Finnen verlief der Rennstart miserabel, fast bis ans Ende wurde er durchgereicht. Dementsprechend glücklich war er über das Finale. "Es war ein schönes Rennen am Ende", sagte er. "Am Start war ich immer am falschen Ort und habe viel Zeit und viele Positionen verloren", beschrieb Bottas den Rennauftakt.

Erheblicher Rückstand nach vorne

"Ich habe das Beste aus der Performance des Autos herausgeholt und es war toll, am Ende gegen Felipe zu kämpfen", so Bottas. Für die nächsten Wochen gäbe es dennoch einiges zu tun. "Wir wissen, dass wir einiges an Arbeit zu tun haben. Wir müssen aus unseren Fehlern lernen und weiter Fortschritte erzielen", mahnte der Finne. "Wir haben einige Updates parat, die uns hoffentlich in die richtige Richtung bringen."

Besonders in langsamen Kurven sei der Williams nicht stark genug. "Auf den Geraden und in den Highspeed-Kurven sieht es ganz gut aus, aber das Heck ist etwas unruhig", erklärte Bottas. Ob Ferrari und Mercedes jetzt dauerhaft zu weit weg sind, will Bottas noch nicht vorhersehen. "Ich weiß nicht. Hier sind auch extreme Bedingungen, es ist sehr heiß. Die Ferraris sehen bei dem Reifenverschleiß besser aus, als alle anderen. Wir werden sehen, was in China ist, aber momentan liegen sie vor uns. Also müssen wir hart arbeiten, um sie herauszufordern", so Bottas auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Für Bottas war es auch das erste Saisonrennen überhaupt, da er in Australien noch aufgrund von Rückenproblemen fehlte. Der Finne ist zwar noch nicht ganz schmerzfrei, aber optimistisch. "Es ist noch nicht hundertprozentig perfekt mit dem Rücken, aber schon viel besser als in Australien. Das ist gut. Die neue Sitzposition ist ganz gut, dadurch wirkt weniger Druck auf den Rücken. Jetzt haben wir zwei weitere Wochen zur Genesung. Nach China sollte es dann kein Problem mehr für die Zukunft sein", klärte Bottas über seinen Gesundheitszustand auf.

Felipe Massa hatte nicht so viel zu berichten. Er war jedoch nicht allzu glücklich über den Rennverlauf. "Ich glaube, wir hatten nicht den besten Tag heute. Wir hatten ein kleines Problem beim Boxenstopp, das etwas Zeit gekostet hat. Valtteri konnte mich in den letzten Runden schnappen, aber es war gut, Rad-an-Rad zu kämpfen. Wir haben das Beste herausgeholt, was das Auto hergibt", sagte der Brasilianer