Lotus überschrieb seine Pressemitteilung nach dem Malaysia GP mit 'Spinning Around'. An sich hätte der Titel eines Kylie Minogue-Songs in Australien besser gepasst, die Feindberührungen der Lotus-Piloten waren in Malaysia jedoch sehr einprägsam. Pastor Maldonado wurde in Ben Hur-Manier der hintere rechte Reifen aufgeschlitzt, sodass er bereits nach der ersten Runde seiner Crew einen Besuch abstatten musste. Die bessere B-Note erreichte Teamkollege Romain Grosjean mit einem 360-Grad-Dreher. Dieser gelang ihm mit Hilfe von Force India-Pilot Sergio Perez.

"Insgesamt hatten wir ein recht gutes Rennen mit einer starken ersten Runde und schönen Überholmanövern, auch wenn ich hinter Hülkenberg viel Zeit verloren habe. Und dann noch der Dreher mit Perez in so einer schnellen Kurve", berichtete Grosjean von Höhen und Tiefen. Grosjean lag zeitweise auf Rang drei, verpasste letztlich jedoch als Elfter die Punkte. Er war als Zehnter auf den Medium-Reifen gestartet und wechselte in Runde 15 auf einen neuen Satz. In Runde 26 zog er einen gebrauchten Satz Mediums auf, den letzten Stint bestritt er ab Runde 34 dann mit den harten Pneus.

"Ich hatte ein paar schöne Überholmanöver mit Red Bull, Toro Rosso und Force India, was großartig war, und wir hatten eine gute Strategie. Aber wir haben zu viel Zeit verloren, um von ihr profitieren zu können", sagte Grosjean. "Ich hatte auch ein Problem mit meiner Trinkflasche, was noch mehr Spaß gemacht hat." Immerhin sei Lotus nicht weit von den Top-10 entfernt und werde in China versuchen, die Lücke zu schließen.

Auch Maldonado erklärte, dass das Potential vorhanden sei, vor allem im Renntrim sei das Auto sehr wettbewerbsfähig und gute Punkte seien möglich. "Leider gab es in der ersten Runde einen Vorfall, der mich viel Zeit gekostet und das Rennen beeinträchtigt hat. Auch wenn wir ganz ans Ende des Feldes zurückfielen, haben wir auf eine andere Strategie gewechselt und uns gut zurückgekämpft."

Maldonado war mit neuen Medium-Reifen von Rang zwölf gestartet und zog nach seinem Reifenschaden einen weiteren neuen Satz auf. In Runde 18 wechselte er auf gebrauchte Mediums, ehe er in Runde 33 für neue harte Reifen an die Box kam. Neun Runden vor Rennende musste der Venezolaner allerdings die Segel streichen. "Leider litten wir unter einem Bremsproblem, was nicht großartig ist. Aber es ist effektiv unser erstes Rennen und wir müssen weiter an den Problemen arbeiten", spielte er auf sein frühes Aus in Australien an. "Sobald wir ein sauberes Rennen haben, werden wir um gute Punkte kämpfen."

Auch Federico Gastaldi, stellvertretender Teamchef bei Lotus, will in China das Punktekonto für die Saison 2015 eröffnen. "Heute dreht sich alles um unerfülltes Potential. Sowohl Pastor als auch Romain hätte starke Punkte einfahren können, aber Ereignisse, die nicht in ihren Händen lagen, bedeuteten, dass dem nicht so war", fasste er zusammen. "Manchmal ist der Motorsport so."