Auslaufzone statt Betzeit - Nico Rosberg patzte beim Qualifying zum Großen Preis von Australien. Im entscheidenden Q3 rutschte der Vizeweltmeister im ersten Anlauf von der Strecke und musste daher im zweiten Run eine Sicherheitsrunde hinlegen, die ihm letztlich die zweite Position einbrachte, mit einer satten halben Sekunde Rückstand auf den Teamkollegen. "Das hat heute nicht so geklappt, es war kein guter Tag", sagte er nicht allzu frustriert in der Pressekonferenz.

Denn insgesamt überwiegt beim Vorjahressieger die Freude über sein Arbeitsgerät: "Ich bin trotzdem dem Team sehr dankbar; die haben wieder ein Superauto hingestellt. Es ist mir eine riesige Freude, im Team zu sein." Trotz allem lässt sich nicht wegdiskutieren, dass Rosberg im Qualifying gegen den blendend aufgelegten Hamilton chancenlos war. Neidlos erkannte er an: "Lewis hat wirklich einen beeindruckenden Job gemacht und seine Runden immer hingebracht."

So übt sich Rosberg für das Rennen in Zweckoptimismus: "Der Speed war schon da, ich habe die Sektoren aber nicht sauber zusammen bekommen. Morgen ist ein anderer Tag, wir werden sehen wie weit ich komme. Von Platz zwei aus ist alles möglich, daher bin ich guter Dinge. Meine Pace in den Longruns war sehr stark, deshalb sieht es morgen hoffentlich andersrum aus."

Wolff erklärt Fehler mit Wind

Niki Lauda fordert von Rosberg einen mentalen Reset, Foto: Mercedes-Benz
Niki Lauda fordert von Rosberg einen mentalen Reset, Foto: Mercedes-Benz

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hatte eine Erklärung für das Missgeschick parat: Den Wind. "Es ist unheimlich böig gewesen. In jeder Session hat es sich geändert, mal kam er von vorne, mal von hinten. Das hat zu seinem Fehler in der ersten Runde geführt." Rosberg ergänzte: "Der Wind hat einen großen Einfluss auf das Auto. Wir müssen uns immer wieder neu drauf einstellen, deshalb ist es da draußen sehr schwierig." Im Rennen möchte Wolff die Doppelspitze aggressiv verteidigen: "Man verteidigt sich am besten, indem man vorne wegfährt. Die Pace ist gut, aber es wird nicht leicht." Vor allem auf Sebastian Vettel im Ferrari werde er ein Auge werfen.

Aufsichtsrat Niki Lauda hingegen ging härter mit Rosberg ins Gericht: "Nico muss sich neu motivieren und das Training abhaken. Lewis war heute immer schneller und dann hat Rosberg auch noch einen Fehler gemacht. Deshalb muss er sich reseten und voll angreifen. Aber es ist natürlich ärgerlich, wenn der Teamkollege gleich schon wieder auf P1 steht."